Deutsche Schule Athen: Das Flüstern der Schuhe

"Das Flüstern der Schuhe": - Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Athen (DSA) erinnern mit einer Ausstellung an die sechs Millionen Opfer des Holocaust durch die Nationalsozialisten und leisten damit einen Beitrag zur Demokratieerziehung.

Es sei "unverzichtbare Aufgabe jeder Schule, über den Nationalsozialismus aufzuklären und die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten", erklärten die Schulleiterin Annedore Dierker und der stellvertretende Schulleiter Vassilis Tolias zur Eröffnung der Ausstellung am 29. Februar. Die Deutsche Schule Athen nehme "diese Aufgabe als besonderen Auftrag und als herausragende Verpflichtung an, eine gemeinsame deutsch-griechische Erinnerungskultur zu entwickeln. Das millionenfache Leid der Menschen, die dem systematischen Vernichtungswahn des nationalsozialistischen Deutschlands zum Opfer fielen, aber auch die Traumata der Überlebenden und ihrer Nachkommen zu thematisieren sei der DSA ein besonderes Anliegen."

DSA erinnert

Die Ausstellung, die gemeinsam von der Projektgruppe DSA erinnert und der Bühnenbild-AG gestaltet wurde, dokumentiert die verschiedenen Phasen der Verfolgung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger durch den NS-Staat von der Ausgrenzung und Entrechtung bis zur systematischen Vernichtung jüdischen Lebens in ganz Europa.

Ein zentrales Leitmotiv stellen Schuhe und Koffer dar. Sie tragen symbolisch die Erinnerungen und Erfahrungen griechischer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die deutsche Okkupation in Gegenwart und Zukunft. Historische und aktuelle Formen von Antisemitismus, Diskriminierung, Ausgrenzung im Alltag, in Staat und Gesellschaft ergänzten die Ausstellung. Info-Tafeln, historisches Bildmaterial und Zeitzeugenberichte boten ausführliche Hintergrundinformationen.

"Wo stehen wir heute?"

Ein weiteres Schwerpunktthema widmete sich der Problematik der "Entrechtung" durch eine Flut antijüdischer Verordnungen und Gesetze und deren Einfluss und Folgen auf das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland als auch in den eroberten Gebieten Europas. Die Schülerinnen und Schüler erhielten Impulse und Anregungen zur Reflexion und Diskussion über die grundsätzliche Bedeutung und den Einfluss von Gesetzen auf Gesellschaften. Die Frage "Wo stehen wir heute?" griff die aktuelle Problematik und die Gefahren eines stetig wachsenden Antisemitismus weltweit auf.

Wenn Schuhe flüstern könnten: Eine szenische Lesung der Jugendlichen aus den Erinnerungen griechischer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen während der deutschen Okkupation von 1941 bis 1944 und eine Führung durch die Ausstellung rundeten das Programm der Eröffnungsfeier ab.

Die Deutsche Schule Athen gehört zu den 135 Deutschen Auslandsschulen weltweit, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten im Auftrag des Auswärtigen Amts offiziell betreut werden. Auf der Grundlage des Auslandsschulgesetzes nimmt die ZfA die Schulaufsicht wahr, berät und fördert die Schulen personell, finanziell sowie pädagogisch und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Die Deutschen Auslandsschulen sind Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs. Sie legen Wert auf die Mehrsprachigkeit und individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler, die sowohl deutsche als auch internationale und einheimische Schulabschlüsse erwerben können.

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Stand 08.04.2024