Angebote für Lehrkräfte

Diese Angebote stärken Lehrkräfte bei der Vermittlung von auf den Menschenrechten beruhenden Wertevorstellungen: didaktisierte Lehr- und Lernmittel, bei denen auch aktuelle digitale Materialien vorgestellt werden, Fortbildungen zu Fach- und Methodenkompetenz sowie ein Austausch gelungener Beispiele aus der Unterrichtspraxis.

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) setzt die Maßnahmen für die Initiative "Toleranz und Verantwortung" für PASCH-Lehrkräfte sowie PASCH-Schülerinnen und -Schüler mit verschiedenen Angeboten fort.

Neue Fortbildungsreihe für Lehrkräfte ab Frühling 2024

Bildung für nachhaltige Entwicklung 2024 – Toleranz und Verantwortung

SCHULE ALS ORT GELEBTER PARTIZIPATION

Eine Online-Fortbildungsreihe für Lehrkräfte

Unterricht ist das Kerngeschäft von Schule. Das klingt schlüssig. Und gleichzeitig geht es um mehr als nur um fachliche Vermittlung. Denn Schule kann auch immer ein Ort für Aushandlungsprozesse, Konsensfindung und Feedback werden. Ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche gehört werden, sich ins Geschehen einbringen können und verschiedene Perspektiven kennenlernen – ein Ort gelebter Partizipation und Teilhabe. Wer Unterricht partizipativ gestaltet, verbindet inhaltliches, soziales und gesellschaftspolitisches Lernen miteinander.

Die Reihe ist praktisch orientiert und stellt konkrete Unterrichtsideen in den Mittelpunkt. Hierbei kommt auch das Kartenset "Demokratiepädagogik für Jugendliche: Partizipativ, konfliktfähig und kreativ" aus dem Belz Verlag zum Einsatz.

Referentin: Nikola Poitzmann, Landeskoordinatorin im Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen im Projekt „Gewaltprävention und Demokratielernen“, Demokratiepädagogin, Fachkraft zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt, Sexualpädagogin, Diversity-Trainerin, Systemische Beraterin, Prozessbegleiterin, Organisationsentwicklerin und Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation.

Anmeldung

Interessierte PASCH-Lehrkräfte können sich für die Workshops über das PASCH-net Formular anmelden. Die Fortbildungen richten sich auch an Lehrkräfte von Schulen in Deutschland, die eine Partnerschaft mit einer PASCH-Schule im Ausland haben.

Rückblick 2023

Partizipation und Mittel gegen Desinformation

1. Kinder haben das Wort. Lebendige Teilhabe im Unterricht

"An unserer Schule sind Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung und Festlegung von Lerninhalten, Lernformen, Lernorten und Lerngesellschaft soweit es geht beteiligt", heißt es im Leitbild der Freien Comenius Schule in Darmstadt. Wie funktioniert das in der Praxis? Anhand von Beispielen aus dem Unterricht der Freien Comenius Schule wird gezeigt, wie mit Kindern der Grundstufe (1.-3. Jahrgang) Partizipation in Morgenkreis und Gruppenrat, bei der Themenwahl und Themengestaltung sowie bei der Festlegung von Lerninhalten und beim Feedback umgesetzt werden kann. Dabei hängt das Gelingen von Partizipation nicht nur von der Veränderung der Unterrichtsstrukturen, sondern auch von der Veränderung des Rollenverständnisses der Lehrpersonen ab.

  • Referent: Rainer Joeckel, Lehrer an der Freien Comenius Schule
  • Datum: 16. Mai 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

2. Partizipation als Prinzip einer nachhaltigen Entwicklung

"Bildung für nachhaltige Entwicklung" beschreibt die Transformation von Lehr- und Lernangeboten, die so konzipiert sind, dass Schule ein Ort werden kann, in dem die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie eine lebenswerte Welt für alle in der Zukunft möglich sein kann. Sie ist ausgerichtet an den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs), die als Herzstück der Agenda 2030 von den Vereinten Nationen unter breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft formuliert wurden. In diesem Veränderungsprozess von Bildung, ist Partizipation ein zentrales Prinzip: Welche Wünsche, Sorgen, Ideen beschäftigen Schüler:innen, wenn Sie an ihre Zukunft denken? Wie fließen diese in die Lernangebote und in die Lernumgebung ein? Wie kann die ganze Schulgemeinschaft auf den Weg der Transformation mitgenommen werden?

  • Referentin: Regina Heil, Landeskoordinatorin im Projekt "Gewaltprävention und Demokratielernen" des hessischen Kultusministeriums
  • Datum: 23. Mai 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

3. Unterricht und Lernen neu und partizipativ gestalten

Der Lehrer als allwissender Instrukteur, der vorstrukturiertes Wissen und Fachinhalte darbietet, die die Schüler:innen nachvollziehen, (auswendig) lernen und in Leistungsnachweisen reproduzieren, ist zum Glück (und hoffentlich) ein überkommenes Bild vom Lernen in der Schule. Wie kann Unterricht so gestaltet werden, dass alle am Unterricht Beteiligten mitbestimmen, Ideen und Interessen einbringen und so im Unterricht demokratische Strukturen wirksam werden? Vom Peer-Feedback über Lernentwicklungsgespräche bis hin zu Möglichkeiten, wie Schülerinnen und Schüler ihre Themen und Fragen in den Unterricht einbringen und weiterverfolgen können, soll es in diesem Vortrag gehen.

  • Referent: Mike Zergiebel, Lehrer an der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden
  • Datum: 21. Juni 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

4. Design Thinking mit Schülerinnen und Schüler

Partizipation ist ein Schlüssel für Motivation und innere Beteiligung. Je mehr Partizipation möglich ist, umso aktiver werden Schülerinnen und Schüler Ideen entwickeln und sich beteiligen. Und je mehr Beteiligung, umso stärker werden Freiräume wahrgenommen und Verantwortungsübernahme wird möglich. Das beginnt schon in der Grundschule. Bereits junge Kinder können mit einfachen Mitteln ihre Perspektive einbringen und Lösungsideen einbringen. Design thinking bietet sich in besonderer Weise als Methode an, da Kreativität gefördert und Einigungsprozesse angelegt sind. Somit fördert die Methode eine Haltung von gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz unterschiedlicher Sichtweisen und vermittelt weit mehr als Werkzeuge für Mitsprache.

  • Referentin: Kati Ahl, Schulentwicklungsberaterin, Autorin, Design-thinking-Moderatorin, ehemaliger Schulleiterin
  • Datum: 06. Juli 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

5. Peer-to-Peer-Streitschlichtung

Konflikte zwischen Schülerinnen und Schüler gehören zum Alltag. Häufig kosten sie viel Zeit und Nerven. In der Veranstaltung "Streitschlichtung" geben die Referierenden einen Einblick, wie sich in der Schule Schülerstreitschlichtende ausbilden und begleiten können. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich wertvolle Kompetenzen bei der Konfliktbearbeitung und lernen erfolgreich in Konflikten zu vermitteln. Sie erhalten Sicherheit im konstruktiven Umgang mit Auseinandersetzungen und lernen frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.

  • Referierende: Kerstin Bunte, Inhaberin des Impuls - Institut für Konstruktive Konfliktbearbeitung, und Shérif Korodowou, Thérapeute Social und Berater für Integrationsfragen
  • Datum: 05. September 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

6. Partizipation durch Klassenrat

Wer partizipieren kann an der Gestaltung von Klassengemeinschaft, Unterricht und Schulleben, lernt dabei Demokratie, learning by doing. Der beste Ort für Partizipation auf Klassenebene ist der Klassenrat. Im wöchentlich stattfindenden Klassenrat regeln die Schülerinnen und Schüler ihre Anliegen eigenständig und übernehmen Verantwortung für das Zusammenleben in der Klasse, im Jahrgang, in der Schule und der Gesellschaft.
Wertschätzung zu erfahren und sich als selbstwirksam zu erleben, das ermutigt und motiviert. Im Klassenrat werden grundlegende Fähigkeiten im Bereich des sozialen Lernens eingeübt und praktiziert wie Achtsamkeit, Verantwortungsbewusstsein, konstruktive Konfliktlösung sowie das Mitverantworten und Mittragen von Entscheidungen. Im Workshop erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Grundzüge des Klassenrats unter dem Fokus auf Partizipation: Wie lässt sich das Kinderrecht auf Partizipation (UN-KRK §§12f.) im Klassenrat umsetzen? Anhand Ihrer Fragen und Erfahrungen werden konkrete Möglichkeiten und Herausforderungen diskutiert.

  • Referentin: Dr. Birte Friedrichs, Landeskoordinatorin im Projekt "Gewaltprävention und Demokratielernen" des hessischen Kultusministeriums
  • Datum: 20. September 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

7. 21st Century Skills: Das 4K-Modell

Informationsflut, gesellschaftlich und politisch ambivalente Themen, komplexe Beziehungsgeflechte und permanente Veränderungsprozesse! Kein Wunder, dass dies bei jungen Menschen oftmals zu Orientierungslosigkeit und Zukunftsängsten führt. Wie kann die Pädagogik auf diese Verunsicherung konstruktiv eingehen? Und welche Handlungsoptionen bieten sich an? Um die eigene und die gemeinschaftliche Zukunft sinnvoll, selbstbewusst und nachhaltig zu gestalten, braucht es Kollaboration und Kommunikation, Kreativität und Kritisches Denken - das sind die entscheidenden 21st Century Skills. Wir stellen das 4K-Modell vor, betten es in den schulischen Kontext ein, fokussieren Leitideen zu zeitgemäßer Lernprozessgestaltung und agiler Unterrichtsplanung, geben beispielhafte Anregungen für den Unterricht in unterschiedlichen Schulformen, Klassenstufen und Fächern und beschreiben Gelingensbedingungen und Stolpersteine in der konkreten Umsetzung der 21st Century Skills.

  • Referentinnen: Nikola Poitzmann, Landeskoordinatorin im Projekt "Gewaltprävention und Demokratielernen" des hessischen Kultusministeriums, und Dr. Martina Sobel, Lehrerin in unterschiedlichen Schulformen, Fortbildnerin und Autorin
  • Datum: 09. Oktober 2023
  • Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr (MEZ)

8. Hate Speech im Schulkontext

Hassrede und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Internet findet längst auch auf Social Media und in Klassenchats statt. Der kritische Umgang mit diesem Phänomen kann eine Herausforderung für pädagogische Fachkräfte sein: Wie sind bestimmte Äußerungen einzuordnen? Wie positioniere ich mich selbst gegen Hate Speech? Und wie kann es gelingen, das Thema in den Schulalltag einzubinden? In der Fortbildung sprechen wir über Merkmale und Konsequenzen von Hate Speech, diskutieren über geeignete Umgangsmöglichkeiten und geben Anregungen für die pädagogische Praxis.

  • Referentin: Sophia Folz, Philosophie-, Deutsch- und Bildungswissenschaftlerin im Adolf-Bender-Zentrum e.V. für Demokratie
  • Datum: 13. November 2023
  • Uhrzeit: 14:00 bis 16:00 Uhr (MEZ)

9. Umgang mit Fake News im Unterricht

In Zeiten zunehmender Informationsflut sind wir nicht nur herausgefordert mit der Fülle und Schnelligkeit, mit der Informationen verbreitet werden. Auch der Wahrheitsgehalt einiger Inhalte wirft Fragen auf. Gerade in der Onlinewelt werden auch Jugendliche mit Inhalten konfrontiert, die nicht gut recherchiert, gänzlich falsch oder gar für die gezielte Manipulation gedacht sind. In der Veranstaltung gehen wir der Frage nach, wie Schülerinnen und Schüler grundlegende Medienkompetenz vermittelt werden kann. Darüber hinaus besprechen wir die systematische Verbreitung von Falschnachrichten als politische Strategie und wie ein pädagogischer Umgang im Unterricht damit aussehen kann.

  • Referentin: Petra Melchert, Sozialanthropologin (M.A.) im Adolf-Bender-Zentrum e.V. für Demokratie
  • Datum: 29. November 2023
  • Uhrzeit: 14:00 bis 16:00 Uhr (MEZ)

10. Abschlussveranstaltung; Umsetzung & Reflexion

Partizipation und Mittel gegen Desinformation…. Umsetzung … Reflexion
In diesem Abschlusstreffen stellen die Teilnehmenden ihre Ideen, Gedanken und Erfahrungen aus der Praxis vor und tauschen sich über die Umsetzungsmöglichkeiten in ihrem schulischen und regionalen Kontext aus. Überlegungen zur Weiterarbeit werden andiskutiert.

  • Referentin: Nikola Poitzmann, Landeskoordinatorin im Projekt "Gewaltprävention und Demokratielernen" des hessischen Kultusministeriums
  • Datum: 13. Dezember 2023
  • Uhrzeit: 14:00 bis 15:00 Uhr (MEZ)

Rückblick 2022

Alle anders? Alle gleich?

Wir sind alle einzigartig, verschieden, vielfältig und gleich. Stimmt das? Verschiedenheit ist kein Grund für Ausgrenzung. Ähnlichkeit ist keine Voraussetzung für gleiche Rechte. Und dennoch machen viele Menschen tagtäglich Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung - auch in der Schule. Ziel der Seminarreihe "Alle anders? Alle gleich?" war es, einen achtsamen und wertschätzenden Umgang miteinander im Unterricht sowie in und außerhalb der Bildungsreinrichtung anzustreben. Außerdem sollen gemeinsam Handlungsoptionen für die Unterrichtspraxis entwickelt werden, wie wir uns für Vielfalt und Chancengerechtigkeit einsetzen und diese nachhaltig fördern können.

Modul 1: Diversity = Gemeinsamkeiten UND Unterschiede (siebenteilige Fortbildungsreihe)
Im ersten Modul wurden zentrale Vielfaltsdimensionen wie Herkunft, Weltanschauung, Alter, körperliche und geistige Fähigkeiten gemeinsam beleuchtet - im Einzelnen sowie in deren intersektionalen (überlappenden) Wirkungszusammenhängen.

Modul 2: Stärkung von Mädchen und jungen Frauen (vierteilige Fortbildungsreihe)
Im zweiten Modul der Reihe 'Alle anders? Alle gleich?' lag der Fokus auf der Stärkung von Mädchen und jungen Frauen. Es sollten die Facetten eines gendersensiblen Unterrichts dargestellt und Strategien des Empowerments aufgezeigt werden.

Ökologische Nachhaltigkeit und globales Lernen

Im zweiten Halbjahr gab es die Sechsmodulige Fortbildungsreihe zum Thema "Ökologische Nachhaltigkeit und globales Lernen". Neben Unterrichtsmodulen sowie Lehr- und Lernmaterialien wurden auch Projekte vorgestellt, die die Schülerinnen und Schüler in ihrer Handlungskompetenz stärken sollten, um globale Lösungsansätze für die ökologischen Herausforderungen gemeinsam zu überdenken und Konsequenzen daraus entwickeln zu können. 

1. Bildung für nachhaltige Entwicklung im Unterricht

2. Digitale Bildungsangebote zum Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung

3. Klimawandel und Klimaschutz in der Grundschule

4. Der Schulgarten: Klimaschutz im BNE-Live-Labor

5. Partizipation durch digitale Geomedien

6. Geomedien im Unterricht - Story Maps: Mit Karten Geschichten erzählen

Ansprechpartner

Astrid Stefani
Ihre Ansprechpartnerin in der ZfA

Frau Astrid Stefani

ZfA 6 - Netzwerk Partnerschulinitiative (PASCH)

Tel
(0) 30 246 30 44-28
Mail
zfa-6-1@bfaa.bund.de

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