Mit dem Humboldt-Mobil durch Ecuador
Nicht zufällig hatte Frank-Walter Steinmeier für seine Reise auch Ecuador ausgewählt, da viele von Humboldts Forschungen eng mit diesem Land verbunden sind. Das Humboldt-Mobil, das der Bundespräsident bei seinem Besuch in der Deutschen Schule Quito besichtigte, ist der gemeinsame Projekt-Beitrag für das Humboldt-Jahr der Deutschen Schule Quito, der Deutschen Botschaft in Ecuador und dem ebenfalls in Quito ansässigen Sprach- und Kulturzentrum Asociación Humboldt.
Humboldt lebendig vor Augen geführt
Das Humboldt-Mobil ist ein Kleinbus, der es in Ecuador schon zu großer Bekanntheit gebracht hat: Das komplette Fahrzeug ist mit überlebensgroßen Abbildungen des Forschers gestaltet und dadurch schon von Weitem sichtbar. Das „HuMo“, wie der Wagen liebevoll genannt wird, fährt im Laufe des Jahres über vierzig Städte und Dörfer in allen Teilen des Landes an. Ziel sind in erster Linie öffentliche Schulen, aber auch Universitäten, Plätze und Kulturhäuser. Gezeigt werden Ausstellungen und Filme, die über Leben und Werk des berühmten Deutschen informieren. Mit zum Programm gehören ebenso Experimente, die Humboldt durchgeführt hat, sowie vom Goethe-Institut in Kolumbien und Ecuador produzierte 360° Videos, die das staunende Publikum über Virtual-Reality-Brillen betrachten kann. Eine Theatertruppe und sogar Puppenspieler sorgen mit ihren Beiträgen dafür, dass Humboldt und sein Assistent Bonpland lebendig vor Augen geführt werden.
Schon jetzt ist das Humboldt-Mobil ein großer Erfolg. In Abstimmung mit dem ecuadorianischen Erziehungsministerium wurden die Ziele entlang der historischen Route des Forschers ausgewählt. „Der unmittelbare Kontakt zu den verschiedenen Gruppen vor Ort wird in der Regel schnell hergestellt. Die meisten haben den Namen Humboldt schon einmal gehört, weil viele Schulen, Plätze, Straßen und vieles andere mehr nach ihm benannt sind. Oft kann aber keine Verbindung mehr zu seinem Werk hergestellt werden“
, heißt es seitens der Schule. Und so ist das Interesse groß, mehr über den Deutschen zu erfahren.
Eigentlicher Entdecker Amerikas
Das ist umso mehr der Fall, weil sich Humboldt in Ecuador besonders mit den dortigen Vulkanen beschäftigt, Fauna und Flora erforscht und sich überall auch für die Menschen interessiert hat. Er war bekennender Humanist und als solcher ein starker Gegner der Sklaverei. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ihn Simon Bolivar, der Befreier großer Teile Südamerikas von der Herrschaft der Spanier, als den eigentlichen Entdecker Amerikas bezeichnet hat.
Finanziert wird das Humboldt-Mobil, das seine begegnungsreiche Fahrt durch Ecuador auf den Spuren des Forschers fortsetzen wird, durch das Auswärtige Amt und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA).
Der 250. Geburtstag von „Alexander von Humboldt“ wird 2019 nicht nur an der Deutschen Schule Deutsche Quito gefeiert sondern in vielen Ländern Lateinamerikas. Das Auswärtige Amt führt 2019 in Kooperation mit lokalen und den Partnern der Auswärtigen Kultur-und Bildungspolitik (AKBP) die länderübergreifende „Humboldt-Themensaison“ in Lateinamerika durch. Diese betrachtet den beeindruckenden Kosmos Humboldts und übersetzt ihn für spezifische Zielgruppen wie auch für eine breite Öffentlichkeit mit ihren Herausforderungen in die Gegenwart. Auch zahlreiche weitere Deutsche Auslandsschulen und Sprachdiplomschulen beteiligen sich mit Projekten an der Themensaison.
Quelle: DS Quito
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Stand 27.08.2019