Ein Plus für Ortslehrkräfte: Fortbildung in Deutschland
Ortslehrkräfte gehören an den 140 Deutschen Auslandsschulen weltweit fest zum Schulalltag und prägen die Schulentwicklung, den Charakter und den Unterricht der Schulen maßgeblich mit. Anders als Auslandsdienstlehrkräfte werden sie nicht durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) vermittelt, sondern direkt von den Schulen auf der Grundlage des jeweiligen Landesrechts eingestellt. Das neue Fortbildungsprogramm wurde speziell für Ortslehrkräfte konzipiert. Initiatoren und Kooperationspartner sind die ZfA, das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen, der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz und die Bezirksregierung Köln.
Vom Pilotprojekt zum festen Programm
Die Fortbildung soll Ortslehrkräften einen Einblick in die pädagogischen Gegebenheiten an Schulen in Deutschland geben. Außerdem können die Lehrkräfte ihre fachlichen wie sprachlichen Qualifikationen erweitern und sich ein aktuelles Bild vom Leben in der Bundesrepublik verschaffen. Nachdem bereits das Pilotprojekt im vergangenen Jahr von allen Beteiligten als erfolgreich gewertet wurde, soll die nun vereinbarte Kooperation dem Projekt einen festen Rahmen geben. "Unser Ziel ist eine herzliche Begegnung ohne Konventionen und Vorurteile"
, sagt Claudia Müller. Sie ist bei der Bezirksregierung Köln für die Fortbildungsangebote für Schulen zuständig.
Einmal Deutschland und zurück
Die Fortbildung besteht aus insgesamt zehn Modulen, die alle oder nach Themenschwerpunkten angewählt werden können. Sechs der Module können im Rahmen von Regionalen Fortbildungen besucht werden. Vier Modulinhalte sind an den vierwöchigen Aufenthalt in Deutschland im Herbst geknüpft. Die Ortslehrkräfte hospitieren hierbei an verschiedenen Schulen im Kölner Raum und gestalten auch selbst Unterrichtsstunden. Begleitet wird der praktische Teil durch Fortbildungs- und Reflexionsveranstaltungen bei der Bezirksregierung in Köln. "Diese Mischung aus Schulbesuchen und dem Auffangen der Erfahrung in der Bezirksregierung ist das Besondere am Programm"
, so Heike Toledo, Leiterin der ZfA. Zusätzlich erhalten die Lehrkräfte Einblicke in eine andere Kultur - denn etwa zwei der insgesamt vier Wochen wohnen die Lehrkräfte in Gastfamilien. Nach der Rückkehr an ihre Schulen sollen die Programmteilnehmenden ihre erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen einbringen und die Schule bei der Umsetzung deutscher Schul- und Sprachziele unterstützen.
Quelle: Martin Stengel, die-Journalisten.de GmbH
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Stand 28.02.2020