Deutscholympiade digital
Am Ende wurden zwei Gewinner gekürt, die im Sommer alle Deutschlernenden des Landes bei der Internationalen Deutscholympiade (IDO) vertreten werden. Bereits zum neunten Mal fand der von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) und dem Goethe-Institut (GI) gemeinsam organisierte chinaweite Wettbewerb statt. Wegen der weltweiten Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung online durchgeführt.
Handyvideos statt Vorsprechen
Trotz kleinerer technischer Schwierigkeiten konnten am Samstag im Laufe der Vorrunde die 18 Finalistinnen und Finalisten für den Sonntag gefunden werden. Die Teilnehmenden mussten ihr Können auf den Niveaustufen A2, B1 und B2 nicht nur im Hörverstehen, Leseverstehen sowie einem Deutschlandquiz unter Beweis stellen. Auch galt es, mit nur 20 Minuten Vorbereitungszeit in einem zweiminütigen Videobeitrag möglichst frei sprechend je nach Sprachniveau unterschiedliche Überzeugungsarbeit zu leisten. So ging es auf A2-Niveau darum, die Familie für das Wunschausflugsziel zu begeistern. Die B1-Teilnehmenden versuchten die eigene Mutter davon überzeugen, dass es nicht schlimm ist, während des Online-Unterrichts mit Freunden zu chatten und gleichzeitig Handyspiele zu spielen. Aufgabe auf B2-Niveau war es, die Mitschüler über die Notwendigkeit und Vorteile von internationaler Zusammenarbeit aufzuklären.
Teamwork im Cyberspace
In Dreiergruppen durften die Finalistinnen und Finalisten am zweiten Tag erneut ihre sprachlichen wie kreativen Fähigkeiten unter Beweis stellen. So galt es, in einer Talkshow (A2), einem Rollenspiel (B1) oder in einem Streitgespräch (B2) zusätzlich Interaktion, Flexibilität und Teamfähigkeit an den Tag zu legen. Die Finalistinnen und Finalisten zeigten dabei einfallsreiche interaktive Gruppenleistungen. Weitere Themen im Finale waren Online Einkaufen (A2), Nachhaltiges Leben (B1) und Frauen in Führungspositionen (B2).
Die fünfköpfige Jury aus Vertretenden des Goethe-Instituts, der ZfA, der Deutschen Botschaft Beijing sowie der Beijing Foreign Studies University entschied sich am Ende für Tu Beibei aus Ningbo (A2) und Shi Yiyang aus Shanghai (B2), die sich nun auf die Teilnahme an der Internationalen Deutscholympiade freuen dürfen. Auch die Erstplatzierte im Niveau B1, Lin Hanxin aus Shenzhen, und die jeweiligen Zweitplatzierten freuten sich sehr.
Freude am Deutschlernen
Zeitgemäße Aufgabenformate sowie spannende Wettbewerbsthemen, abgerundet durch interaktive Abstimmungen unter den Teilnehmenden machten diesen Wettbewerb aus. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch die deutsche Hip-Hop-Band bambägga mit einem Rap-Workshop sowie einem eigens für die NDO geschriebenen Song.
"Ein Wettbewerb unter ganz besonderen Bedingungen, eine Herausforderung in jeglicher Hinsicht (organisatorischer, motivatorischer und technischer Art) wurde von den beiden beteiligten Organisationen hervorragend gemeistert"
, resümiert Carmen Eisenhauer, ZfA-Fachberaterin in Shanghai. Natalie Wagner vom Goethe-Institut Peking betont: "Im Falle dieses digitalen Wettbewerbs habe ich großen Respekt davor, dass sich so viele Schülerinnen und Schüler dieser Herausforderung gestellt haben und sie trotz der Situation bereit waren ihre Freude am Deutschlernen zu teilen."
Quelle: Bernd Strobel, Fachschaftsberater in Xi‘an
Die Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH) vernetzt weltweit mehr als 1.800 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. PASCH ist eine Initiative des Auswärtigen Amts in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut (GI), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (PAD). Durch PASCH sollen lebendige, langfristige Bindungen zu Deutschland aufgebaut werden. Ziel ist eine internationale weltumspannende Lerngemeinschaft, die Schulen, ihre Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler anregt, sich untereinander auszutauschen und in deutscher Sprache zusammenzuarbeiten (siehe auch www.pasch-net.de).
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Stand 26.05.2020