Politische Unterstützung für Deutsche Auslandsschulen
Die Sitzung UA AKBP stand unter einem positiven Vorzeichen: Wenige Tage zuvor hat der Bundestag eine Sonderförderung für die Deutschen Auslandsschulen (DAS) in Höhe von 70 Millionen Euro bewilligt. Diese dienen der Bewältigung der durch die COVID-19-Pandemie verursachten finanziellen Einbußen der Auslandsschulen. Heike Toledo überbrachte den Dank der Schulen für diese Soforthilfe und berichtete von der aktuellen Situation der DAS. Sie dankte den aus Deutschland vermittelten Lehrkräften, von denen 80 Prozent vor Ort den Unterricht überwiegend in digitaler Form fortführen.
Interesse an der aktuellen Situation der DAS
Die Mitglieder des Unterausschusses bekundeten großes Interesse an der aktuellen Situation der Auslandsschulen und sicherten ihre Unterstützung zu. Anerkennung sprachen alle auch den Ortslehrkräften aus, die ebenfalls unter schwierigen Bedingungen ihre Arbeit leisten.
Die Unterstützung der aus Deutschland kommenden Ortslehrkräfte durch die hälftige Übernahme des Versogungszuschlags (VZ) durch Bund und Länder wurde anschließend thematisiert. Die Vertreterin der Länder, Dorothée Bauni, zeigte sich zuversichtlich, dass die Schulen ab dem nächsten Schuljahr mit der Übernahme des VZ rechnen können. Über letzte Details werde gerade noch gesprochen.
Die Vertreter der Lehrkräfte-Verbände GEW und VDLiA setzen sich für eine verbesserte finanzielle Ausstattung der Lehrkräfte ein, die durch die COVID-19-Pandemie besonderen Belastungen ausgesetzt seien. Die Weltverband Deutscher Auslandsschulen fordert eine schnelle und so weit wie möglich unbürokratische Auszahlung der Sondermittel an die Auslandsschulen, was ihm seitens des Auswärtigen Amt in Aussicht gestellt wurde.
Digitales Lernen und Unterrichten wird ausgebaut
Heike Toledo berichtete auf Nachfrage der Abgeordneten über die vielfältigen unterstützenden Angebote der ZfA zum digitalen Lernen und Unterrichten. Dazu gehört auch die neue Kooperation mit dem Hasso-Platter-Institut über eine Schul-Cloud für die Auslandsschulen.
Die Abgeordneten bezeichneten die DAS als "demokratierelevant", was sich besonders in der Krise wieder zeige. Sie baten um die weitere Umsetzung der Empfehlungen aus der Evaluation des Auslandsschulgesetzes.
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 26 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.
Seitenfunktionen
Stand 09.06.2020