Manila: Mündliche DSD-Prüfung in Residenz deutscher Botschafterin

Es ist auf jeden Fall eine besondere Situation, wenn die mündliche DSD-Prüfung nicht gleich nach der schriftlichen stattfindet, sondern 194 Tage später. Wenn die Prüfung dann auch noch in der Residenz der deutschen Botschafterin durchgeführt wird, dann ist das Ganze nicht nur besonders, sondern außergewöhnlich.

Die Sprachdiplomprüfung wurde im März wegen der Corona-Krise unterbrochen. Um die Prüfung abzuschließen, fehlte der mündliche Teil. Wegen der philippinischen Maßnahmen gegen Covid-19 durften die Prüflinge nicht in die Deutsche Europäische Schule Manila eingeladen werden. Zu diesem Zeitpunkt durfte der eigene Stadtteil nicht verlassen werden. Seit März gilt zudem eine generelle Ausgangssperre für Personen über 60 und unter 21 Jahren.

Als die Schulgemeinde schon davon ausging, dass sie die Prüfung absagen muss, kam die Deutsche Botschaft zur Rettung. Den Prüflingen und Lehrkräften wurde ein Raum in der Residenz der deutschen Botschafterin Anke Reiffenstuel zur Verfügung gestellt. Alle Prüflinge erhielten eine offizielle Einladung der Botschaft, die eine Sondergenehmigung für die Schülerinnen und Schüler erwirkte, damit sie das Haus verlassen und zum Prüfungstermin erscheinen durften. Aufgrund dieser tatkräftigen Unterstützung konnten in diesem Jahr die Prüfungen zum DSD trotz Pandemie ordnungsgemäß durchgeführt werden.

Insgesamt sind am 23. September acht mündliche DSD-Prüfungen abgenommen worden. Noch vor den Herbstferien fanden weitere DSD-Prüfungen für Schülerinnen und Schüler statt, die sich am ersten Prüfungstermin außerhalb Manila befanden.

Einige Eindrücke von DSD-Prüflingen:

"Das lange Warten auf die mündliche DSD-Prüfung war stressig, denn niemand wusste, ob es passieren wird oder nicht. Für mich war die Wartezeit hilfreich, weil ich meine Sprechfähigkeiten während des Unterrichts verbessern konnte. Dann kam der Tag der mündlichen Prüfung und ich war zunächst ziemlich nervös, aber es ging schnell weg, als ich anfing, zu reden. Die Vorstellung, es sei ein freundliches Gespräch statt einer großen Prüfung, beruhigte auch meine Nerven. Es war besser als ich erwartet hatte und ich denke, dass meine Prüfung gut gelaufen ist!
Ich habe mich sehr gefreut, die Lehrer zu sehen! Es war schön, sie endlich persönlich zu treffen. Außerdem war es sehr schön, die Prüfung in der Residenz der Botschafterin zu machen. Ich mochte die Atmosphäre. Es war eine schöne Erfahrung, dorthin zu gehen, denn die Umgebung war wirklich entspannend." (Emme, 10-I)

"Ich kam in der Residenz der Botschafterin ungefähr um 11.50 Uhr an und ging direkt in den Prüfungsraum. Ich war aufgeregt und sogar ein bisschen nervös. Dort begrüßten mich Herr Gabel und Frau Komicz mit einem Lächeln. Ich setzte mich hin und fing an, zu reden. Sie fragten mich nach meinen Lieblingsbüchern, Lebenserfahrungen und Online-Schule. Danach ging es mit meiner Präsentation los. Ich habe über mein Berufspraktikum im Februar berichtet. Nach der Präsentation sprachen wir noch über meinen Vortrag und dann war die Prüfung schon zu Ende! Ich stieg ins Auto und fuhr mit meinen Eltern wieder nach Hause." (Juliette, 10-D)

"Ich denke, dass das DSD I wirklich gut war. Ich denke, es ist eine gute Herausforderung für Leute, die Deutsch lernen. Das liegt daran, dass sie wirklich geprüft werden, wie gut sie die Sprache kennen. Obwohl ich den ersten Teil (Hörverstehen) schwierig fand, denke ich immer noch, dass es eine gute Erfahrung war, auch wenn ich es nicht gut gemacht habe. Ich kann es nächstes Jahr noch einmal machen. Ich denke auch, dass der letzte Teil vom DSD, der im Haus der deutschen Botschafterin stattfand, eine perfekte Art und Weise war, um es zu beenden: eine Deutschprüfung im Haus der Botschafterin. Es war eine Ehre." (Cassius, 10-I)

Quelle: Marta Komicz, DaF/DaZ-Koordinatorin der Deutschen Europäischen Schule Manila

Die Deutsche Europäische Schule Manila gehört zu den 140 Deutschen Auslandsschulen weltweit, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amts offiziell betreut werden. Auf der Grundlage des Auslandsschulgesetzes nimmt die ZfA die Schulaufsicht wahr, berät und fördert die Schulen personell, finanziell sowie pädagogisch und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Die Deutschen Auslandsschulen sind Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs. Sie legen Wert auf die Mehrsprachigkeit und individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler, die sowohl deutsche als auch internationale und einheimische Schulabschlüsse erwerben können.

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Stand 15.10.2020