Nenhum nasce professor, se forma professor

Traineeprogramm für DaF-Lehrkräfte gestartet: Gemeinsam entwickelten das Lehrerbildungsinstitut (LBI) São Paulo, das Instituto Superior de Educação Ivoti in Rio Grande de Sul und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) ein Postgraduiertenprogramm. Am 17. Februar erfolgte die erste Pilotveranstaltung online.

Mit diesem virtuellen Startschuss begann eine einjährige Weiterbildungsmaßnahme. Ziel ist es, zehn brasilianische Junglehrerinnen und -lehrer zu professionalisieren und an eine erfolgreiche DaF-Unterrichtstätigkeit im Netzwerk der Deutschen Auslandsschulen (DAS) und DSD-Schulen in Südbrasilien heranzuführen.

Neue Wege der Lehrkräftequalifizierung

Die Initiatoren der strategischen Partnerschaft zwischen dem LBI São Paulo, dem Instituto Superior de Educação Ivoti und der ZfA möchten mit diesem gemeinsam entwickelten und praxisorientierten Weiterbildungsformat neue Wege der Lehrkräftequalifizierung innerhalb der brasilianischen Bildungslandschaft beschreiten. Getreu dem Motto "Nenhum nasce professor, se forma professor" des brasilianischen Pädagogen Paulo Freire. Sie erwarten positive Auswirkungen auf die DaF-Lehrkräfteversorgung an von der ZfA geförderten Schulen und eine nachhaltige Qualitätssicherung der Spracharbeit Deutsch.

Dazu haben die Partner, zu denen auch die Deutsche Schule Colégio Visconde de Porto Seguro in São Paulo gehört, das bereits etablierte Traineeprogramm konzeptionell und inhaltlich modifiziert und zugleich in seiner Bedeutung für die potenziellen Trainees aufgewertet: Künftig wird es als einjähriges Postgraduierten-Studium durchgeführt und bei Bestehen mit einem Certificado de Pós-Graduação lato sensu abgeschlossen. Das Programm beinhaltet ein befristetes Beschäftigungsverhältnis an einer DAS oder DSD-Schule in Südbrasilien, Mentorenbetreuung, Hospitations- und Unterrichtsmöglichkeiten mit Reflexion und qualifiziertem Feedback, hybride Seminarveranstaltungen zur Didaktik und Methodik von DaF, unterrichtspraktische Übungen im DaF-Bereich einer Europäischen Schule in Deutschland sowie zwei abschließende Lehrproben.

Synergien durch institutionelle Partnerschaften

An der Auftaktveranstaltung nahmen auch der deutsche Generalkonsul Dr. Thomas Schmitt aus São Paulo, Vertretungen der ZfA und anderer deutscher Sprachmittlerorganisationen, des brasilianischen Hochschulsektors, Mitglieder der am Programm beteiligten Schulen und weitere Bildungsschaffende teil. Die Beteiligten unterstrichen die Bedeutung der perspektivischen Förderung von Lehrerbildungsprogrammen im Rahmen von auf Synergien angelegten institutionellen Partnerschaften. Ihr Wunsch ist klar: Formar professores!

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 26 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.

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Stand 26.02.2021