Ein Gefühl von Freiheit

Den ganzen Schultag mit Maske und Abstand hinter Plexiglas sitzen und zum monotonen Luftfiltergeräusch arbeiten. Das ist besser als keine Schule, aber es fehlt Entscheidendes: die Gemeinschaft. Kinder der Deutschen Botschaftsschule Teheran durften sie in einem Wüstencamp erleben, mit strengem Hygienekonzept.

Die Klasse 3 der Deutschen Botschaftsschule Teheran brach Anfang März auf, um drei Tage in einem Eco-Camp in der Wüste zu verbringen. Um das zu ermöglichen, erstellte die Schule extra für diese Fahrt ein Hygienekonzept. Alle Schülerinnen und Schüler der Klasse und das gesamte begleitende Personal, inklusive Busfahrer, unterzogen sich einen Tag vor Abreise einem PCR-Test. Mit den Eltern wurde vereinbart, die Vorsichtsmaßnahmen in den Familien für die zehn Tage vor der Abreise nochmal zu intensivieren. Der Bus wurde am Abend vor der Abreise vom Schulpersonal desinfiziert und die Schulkrankenschwester begleitete die gesamte Reise. Für die Schlafräume brachten die Teilnehmenden die eigenen Luftfilter aus der Schule mit und das Wüstencamp wurde exklusiv für die Klasse 3 gebucht. Da die Schülerinnen und Schüler alle Mahlzeiten selbst auftischten und abräumten, war kein direkter Kontakt mit dem Personal des Camps erforderlich.

Gemeinschaft erleben

Zuallererst war die Reise eine Gelegenheit für die Klasse, sich außerhalb der Beschränkungen der Schultage als Gemeinschaft zu erleben, gemeinsam Abenteuer zu bestehen und die Erfahrung zu machen, aufeinander angewiesen zu sein.

Zum Programm gehörte auch der Besuch eines verlassenen Wüstenforts, mit verfallenen Siedlungen in der Umgebung. Am Wasserreservoir, das immer noch von vorbeiziehenden Schaf- und Ziegenherden genutzt wird, erfuhren die Schülerinnen und Schüler von den Herausforderungen des Lebens in der Wüste und dem Wert des Wassers. Ohne Aufforderung entschieden sich die Kinder dazu, das Wasserreservoir vom Plastikmüll zu befreien, auch wenn das mit einiger Anstrengung und nassen Schuhen verbunden war.

Unbeschwerte Stunden

Beim Kamelritt durch die Wüste, beim Pflanzen von 20 Granatapfelbäumen, bei der Nachtwanderung durch die sternklare Nacht, am Lagerfeuer als die Schakale in der Ferne zu hören waren und besonders bei unbeschwerten Stunden in den Sanddünen wurde sichtbar, was den Kindern so lange gefehlt hat: Der Bezug zur Natur, ein Gefühl von Freiheit, Gelegenheit Gefühle bei sich und anderen zu erkennen und wieder Gesichter zu sehen.

Die Reise hat sich in jeder Hinsicht gelohnt: Die gemeinsame, intensive Zeit unterwegs hat die Klassengemeinschaft zusammengeschweißt, was sich überaus positiv auf den Unterricht auswirkt, auch wenn jetzt wieder Masken angesagt sind.

Quelle: Deutsche Botschaftsschule Teheran

Die Deutsche Botschaftsschule Teheran gehört zu den 140 Deutschen Auslandsschulen weltweit, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amts offiziell betreut werden. Auf der Grundlage des Auslandsschulgesetzes nimmt die ZfA die Schulaufsicht wahr, berät und fördert die Schulen personell, finanziell sowie pädagogisch und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Die Deutschen Auslandsschulen sind Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs. Sie legen Wert auf die Mehrsprachigkeit und individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler, die sowohl deutsche als auch internationale und einheimische Schulabschlüsse erwerben können.

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Stand 30.03.2021