Nachhaltig, divers, digital: Auslandsschulen bei "Menschen bewegen"

"Wie bald ist morgen?" Unter dieser Fragestellung veranstaltete das Auswärtige Amt vom 4. bis 7. Juni die digitale Konferenz "Menschen Bewegen", die von der "Langen Nacht der Ideen" am 7. Juni abgerundet wurde. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) war mit einem eigenen Beitrag zum Thema digitale Erinnerungskultur vertreten. Mehrere Deutsche Auslandsschulen und Alumni beteiligten sich ebenfalls am Programm.

An drei Tagen fanden bei der Konferenz "Menschen bewegen" Diskussionsrunden über die diesjährigen Schwerpunktthemen Diversität, Digitalität und Nachhaltigkeit statt. Format dieser Diskurse war das "Barcamp", ein offener und geplant-ungeplanter, hierarchiefreier Austausch von Ideen und Denkanstößen zwischen Menschen aus den beteiligten Projekten und ihren Ansprechpartnern.

Neue Selbstständigkeit

So diskutierten Schülerinnen und Schüler der Deutschen Auslandsschule Willy-Brandt Warschau mit Teilnehmenden über die Frage, welche positiven Entwicklungen auf das schulische Lernen aus der Pandemiezeit in den Schulalltag implementiert werden können. Dabei ging es um Aspekte einer neuen Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler bei der Organisation des Lernens nach dem Distanzunterricht und den Nutzen von digitalen Hilfsmitteln.

Auch die Deutsche Schule Neu Delhi widmete sich den digitalen Aspekten des Lernens und stellte die Ergebnisse einer Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern vor. Dabei spielte unter anderem die neue Schulcloud des Hasso-Plattner-Instituts für die Auslandsschulen eine wichtige Rolle und zeigte Chancen eines innovativen, vernetzenden und kollaborativen Lernens auf. Bhavika Sharma, Alumna einer DSD-Schule aus Indien und Studentin der Wirtschaftsinformatik in Mainz, verknüpfte ökologische und digitale Aspekte eines nachhaltigen Lernens. Angie Lora, Auslandsschul-Alumna aus Peru stellte vor, wie man eine soziale Kampagne erfolgreich online durchführt.

Herausforderungen als globale Gemeinschaft bewältigen

Bei der Langen Nacht der Ideen ging es am dritten Tag mit einem umfassenden Blick auf die kultur- und bildungspolitischen Initiativen der weltweit vernetzten Partnerorganisationen weiter. Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, dazu bei der Eröffnung: "Die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam als globale Gemeinschaft bewältigen. Eine Außenpolitik der Gesellschaften ist eine zentrale Bedingung dafür, dass Außenpolitik langfristig und nachhaltig gelingen kann."

Die ZfA setzte den inhaltlichen Fokus auf die Erinnerungskultur an Schulen, einem Thema, dem sie sich in mehreren Veranstaltungen und Projekten bereits gewidmet hat. In einem Workshop, angeboten in Kooperation mit der Shoah Foundation, hatten rund 80 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte die Möglichkeit, ein interaktives Gespräch mit dem digitalen Zeitzeugnis der Auschwitz-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch zu führen.

Programm für "Toleranz und Verantwortung"

ZfA-Leiterin Heike Toledo unterstrich bei dem Podiumsgespräch mit einer teilnehmenden Schülerin aus Lima, der Vertreterin der Shoah Foundation und der Sonderbeauftragte für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen im Auswärtigen Amt, die Bedeutung der Wertevermittlung und Auseinandersetzung mit historischer Verantwortung an den Deutschen Auslandsschulen.

Die ZfA wird die Auslandsschulen künftig mit dem Programm für "Toleranz und Verantwortung" dabei unterstützen, sich diesen Themen zu widmen und bietet unter anderem Fortbildungen für Lehrkräfte und Vernetzungsprojekte für Schülerinnen und Schüler an.

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Stand 28.06.2021