Jugend debattiert erfolgreich in China
Schon seit 2012 erfreut sich das von der ZfA und der Hertie-Stiftung aufgelegte "Jugend debattiert"-Format in China großer Beliebtheit. Jugend debattiert ist ein Leuchtturm der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik und zeigt prominent und für alle sichtbar, auf welch hohem sprachlichen und intellektuellen Niveau sich die DSD-Schülerinnen und Schüler austauschen können. Die Teilnehmenden stammen von PASCH-Schulen, genauer gesagt DSD II-Schulen, die von der ZfA gefördert werden. Sie zählen in ihren Jahrgängen und Schulen zu den Besten, daher verwundert auch das hohe Niveau der Debatten keineswegs.
Dass "Jugend debattiert" nicht nur eine Momentaufnahme und eine Art Prüfung im Leben der jungen Chinesinnen und Chinesen ist, haben Alumni und ehemaligen Siegerinnen und Sieger dieses Wettbewerbs betont. In diesem Jahr ist es den Organisatorinnen und Fachberaterinnen der ZfA in China gelungen, die Jury des Wettbewerbs mit Personen zu besetzen, die wie niemand anderes wissen, was es heißt, bei Jugend debattiert zu brillieren. Nicht nur ehemalige Siegerinnen und Sieger von "Jugend debattiert" in China, sondern auch Gewinnerinnen und Gewinner des deutschen Formats haben ein Wochenende lang den Diskussionen folgen dürfen.
Wettbewerb prägend für das weitere Leben
Aber nicht nur in der Rolle der Zuhörerinnen und Zuhörer sowie der Bewerterinnen und Bewerter wirkten die Alumni, sondern erzählten auch selbst von ihren Erfahrungen und darüber wie prägend Jugend debattiert für ihr Leben war. Li Xianyun errang beispielsweise im Jahr 2012 den ersten Platz bei „Jugend debattiert“ in China. Heute arbeitet sie erfolgreich in Deutschland bei einer Unternehmensberatung und erzählte den Schülerinnen, Schülern und dem Publikum davon, wie sehr das Debattieren und der kluge sprachliche Ausdruck auch heute ihren Berufsalltag prägen. Daneben gingen die Alumni auch immer wieder auf die Freundschaften ein, die bei der Vorbereitung auf den Wettkampf entstanden sind und die die Jahre überdauerten.
So bedauerlich es für die Teilnehmenden in diesem Jahr auch anfänglich war, dass sie sich eben nicht in persönlicher Begegnung treffen konnten, so sehr machte das Onlineformat dieses Manko am Wochenende des Landesfinales wieder wett. Nur dank dieser Organisationsform war es möglich, so viele prägende Persönlichkeiten von "Jugend debattiert" unter der Schirmherrschaft der ZfA über Landesgrenzen, Kontinente und Zeitzonen hinweg zusammenzubringen.
Neben den Debatten war ein besonderer Höhepunkt das Grußwort von Yildiz Miller, Leiterin der Kulturabteilung der deutschen Botschaft in Peking. Sehr lebendig berichtete sie von ihren eigenen Erfahrungen als Schülerin bei "Jugend debattiert" und betonte die besondere Bedeutung des Diskurses für eine gelebte Demokratie.
Brennend aktuelle Themen
Aber letztlich bildeten doch die Teilnehmenden selbst den Mittelpunkt des Wochenendes. In den beiden Vorrunden zeigten sie ihr Können bei Diskussionen über die Themen "Soll eine Impfpflicht gegen Covid-19 eingeführt werden?" und "Soll durch Los bestimmt werden, welche Oberschule ein Kind besucht?" Diese aktuellen Fragestellungen waren den Schülerinnen und Schülern schon seit einigen Wochen bekannt und sie konnten die Zeit der Vorbereitung nutzen, um sie inhaltlich in ihrer Tiefe auszuloten.
Bei den Debatten wurde aber nicht nur die Sachkenntnis der Debattantinnen und Debattanten bewertet, nein, auch ihr Ausdrucksvermögen, ihre Gesprächsfähigkeit sowie ihre Überzeugungskraft waren für den Sieg entscheidend. Nach den Vorrunden konnten sich Chen Zhengyang (Fremdsprachenschule Shanghai), Gai Yufan (Fremdsprachenschule Nanjing), Lin Hanxin (Fremdsprachenschule Shenzhen) und He Mu (Fremdsprachenschule Wuhan) durchsetzen und sich in der Finaldebatte mit dem Thema "Sollen schriftliche Prüfungen mit dem Computer geschrieben werden dürfen?" auseinandersetzen.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren exzellent vorbereitet, die Früchte der jahrelangen Spracharbeit waren allesamt beindruckend, aber wie bei jedem Wettbewerb musste es eine Gesamtsiegerin geben. In diesem Jahr kommt die beste Schülerin von der Fremdsprachenschule Shenzhen und heißt Lin Hanxin. Sie belegte hochverdient den ersten Platz und wird, wie die anderen Teilnehmenden sicherlich auch, in ihrem weiteren Leben lange von dieser schönen Erfahrung zehren und die Fähigkeiten, die sie im Finale von "Jugend debattiert" so beeindruckend unter Beweis gestellt hat, gewinnbringend nutzen können.
Quelle: Markus Michalski, Fachschaftsberater in Jinhua und Stefany Henderson, ZfA-Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Peking
"Jugend debattiert" ist ein Wettbewerb, an dem sich alle Deutschen Auslandsschulen, Deutsch-Profil-Schulen und DSD-Schulen beteiligen können. Mittlerweile findet der Wettbewerb in rund 25 Ländern in Europa, Asien und Amerika in Kooperation mit der Hertie-Stiftung und weiteren regionalen Partnern statt.
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Stand 23.07.2021