"Eine tolle Chance, mit Gleichgesinnten über interessante Jugendbücher auf Deutsch zu diskutieren!"
In Sibirien/Fernost ist der regionale Entscheid des Lesefuchs-Wettbewerbs immer ein ganz besonderes Ereignis: Die teilnehmenden Kandidatinnen und Kandidaten haben mit Bus, Bahn oder Flugzeug eine - teils bis zu 4.000 Kilometer - lange Anreise aus den verschiedenen Städten in Sibirien und Fernost zurückgelegt, wenn sie in der sibirischen Hauptstadt Nowosibirsk ankommen.
Die erste Aufregung vor dem Start legte sich bei einem Stadtrundgang am Vortag, den ein Alumnus organisiert hatte, und bei einer daran anschließenden abendlichen Kennenlernrunde. Am nächsten Morgen fanden sich Kandidatinnen und der Kandidat, Jury sowie Begleitlehrkräfte in der Gebietsbibliothek Nowosibirsk ein, um zusammen die drei ausgewählten Werke der Jugendliteratur zu diskutieren. Das russisch-deutsche Moderatorinnen-Tandem, zwei Lehrkräfte aus Omsk, lotste die Jugendlichen durch die drei Jugendromane und bot in der Einstiegsrunde genügend Sprechanlässe, um den Kandidatinnen und dem Kandidaten eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu bereiten.
Perfekter Lesestoff für die Jugendlichen
Dass sich die Kandidatinnen respektvoll benehmen und einander zuhören können, wird von allen Teilnehmenden geschätzt, denn die eloquenten Rednerinnen und Redner haben viel Gehaltvolles zu sagen. Lesefuchssiegerin Irina Ruleva lobt, dass der Lesestoff "perfekt"
für die Altersgruppe der Jugendlichen gewählt worden sei und sich "nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich"
gut anpasse. "Außerdem, war ich ehrlich gesagt sogar ein bisschen überrascht, dass eines der Bücher von Inklusion handelte, weil ich mich während der Projektarbeit für die DSD-Prüfung damit auseinandersetzte"
, erzählt sie weiter.
Nicht nur die Kandidatinnen und der Kandidat waren begeistert von dieser Veranstaltung, auch die Lehrkräfte sind motiviert, weitere Lesefuchs-Generationen vorzubereiten. Elena Plaksina, Lehrerin aus Krasnojarsk, ist begeistert von der Stimmung beim Wettbewerb: "Deutsche Autoren sind auch bei russischen Jugendlichen beliebt!"
Die Siegerin Irina Ruleva spricht allen Teilnehmenden aus dem Herzen: "Zudem möchte ich mich bei allen Organisatoren und Moderatoren für die Durchführung solcher Projekte sogar in den Zeiten der Corona-Krise herzlich bedanken, weil sie sowohl die Verbreitung der deutschen Sprache als auch die Entwicklung der Kommunikationskompetenzen bei den Jugendlichen fördern."
Quelle: Dr. Sonja Dehning, ZfA-Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Nowosibirsk
Mit dem jährlich vom Auswärtigen Amt und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) ausgerichteten internationalen Lese- und Diskutierwettbewerbs "Lesefüchse International" soll Deutschlernenden in Mittel- und Osteuropa deutschsprachige Jugendliteratur nahegebracht werden. Schülerinnen und Schüler von 15 bis 18 Jahren lesen vier aktuelle deutsche Jugendbücher und erarbeiten die darin behandelten Themen. Auf der Bühne stellen sie ihre Favoriten vor und üben in einer moderierten Diskussion literarische Kritik.
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Stand 26.07.2021