Deutsche Schulen in Mittel- und Osteuropa tagen gemeinsam

Gute Schule bedeutet auch gute Zusammenarbeit der verschiedenen Entscheidungsgremien. Vertreterinnen und Vertreter aller sieben Deutschen Auslandsschulen aus Tschechien, Polen, Ungarn, der Slowakischen Republik und der Ukraine kamen am 8. und 9. Oktober in Prag zusammen, um sich auf ihrer diesjährigen Regionalen Netzwerktagung intensiv mit dem Aspekt des Governance auseinanderzusetzen.

Eingeladen hatte die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), um die Vernetzung der Deutschen Auslandsschulen (DAS) der neu zusammengesetzten Region 'Mittelosteuropa' weiter zu fördern. Thomas Tomkowiak, der die neu zusammengesetzte Region Mittel- und Osteuropa als ZfA-Prozessbegleiter in Prag betreut, freute sich über das persönliche Kennenlernen: "Die Möglichkeiten zur schnellen Kontaktaufnahme und Vernetzung mit den DAS und den Einblick in die Arbeit der Schulen in relativer Nähe zu meinem im Sommer erfolgten Dienstantritt bilden eine gute Grundlage für unsere gemeinsame Arbeit." Am ersten Tagungstag gab er den teilnehmenden Schulleiterinnen und Schulleitern, Verwaltungsleiterinnen und Verwaltungsleitern sowie den Schulvorständen zunächst einen Impuls zu Möglichkeiten der Qualitätsentwicklung an Deutschen Auslandsschulen.

Im Anschluss daran folgte ein Input der Referentin und Moderatorin Mirella Kreder, die als unabhängige internationale Mediatorin und Expertin für Organisationspsychologie und Kommunikation arbeitet, zum Funktionen-Diagramm und dessen Bedeutung für den Qualitätsbereich "Governance". In einer ersten Arbeitsphase konnten sich die drei Gruppen der Teilnehmenden - Vorstände, Verwaltungsleitungen und Schulleitungen - diesem Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive annähern.

Mitwirkungskompetenzen transparent dokumentieren

Als Basis des Funktionen-Diagramms können Abläufe und Ablaufstandards definiert werden, die dann in Prozessdiagrammen/-beschreibungen weiter konkretisiert werden, um damit die Abläufe innerhalb der Triangel der drei Stakeholder an einer DAS zu veranschaulichen. Ein Ziel der Funktionen-Diagramme ist es, Entscheidungswege und Mitwirkungskompetenzen transparent zu dokumentieren, sowie die Rechte und Pflichten der beteiligten Organe und Stellen abzubilden. 

Am zweiten Tag setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Arbeit an konkreten Fragestellungen der einzelnen Schulen fort. Dabei ging es vor allem darum, dass die Beteiligten aus Schulleitung, Vorstand und Verwaltungsleitung miteinander ins Gespräch kommen und erkennen, in welchen Bereichen ihrer Schule ein Funktionen-Diagramm besonders hilfreich ist. 

Vertrauen, Kooperationsbereitschaft und Goodwill

Als Fazit hielten die Teilnehmenden fest, dass es mit dem Funktionendiagramm ein wichtiges Instrument gibt. Dennoch ist es nichts Starres, und es bleibt immer ein "Leerraum", welcher nur durch gegenseitiges Vertrauen, Kooperationsbereitschaft und Goodwill ausgefüllt werden kann.

Nach der Regionalen Netzwerktagung ist es nun wichtig, die Ergebnisse auf der Ebene der Einzelschule fortzuführen und in der Praxis umzusetzen sowie die Kommunikation darüber zu leben.

Dies gelingt am besten, wenn dazu auch das persönliche Netzwerk untereinander noch enger geknüpft werden kann. Gelegenheit dazu gab es: Die teilnehmenden Schulleitungen und Verwaltungsleitungen besuchten die Deutsche Botschaft in Prag, wo sie nach einer Führung über das Gelände zu einen Empfang beim Botschafter Andreas Künne eingeladen wurden. Am Abend des ersten Tages ließen alle Teilnehmenden auf einer Moldaufahrt bei Gesprächen den Tag Revue passieren und konnten bisherige Kontakte pflegen und neue aufbauen.

Quelle: Thomas Tomkowiak, ZfA-Prozessbegleiter in Prag

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 26 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.

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Stand 26.11.2021