Dubai: Regionale Netzwerktagung zur "Frühkindlichen Bildung"

Dubai, die glitzernde Wüstenmetropole am Arabischen Golf, ist oft Trendsetter. So auch im November - dieses Mal aber nicht bei architektonischen Meisterwerken, sondern zum Thema "Frühkindliche Bildung": Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) lud die Deutschen Auslandsschulen (DAS) der Fortbildungsregion "Südliches Afrika und Arabien" zu einer Regionalen Netzwerktagung nach Dubai ein.

"Wir haben in der ZfA erkannt, wie wichtig die vorschulische Bildung ist, auch bei den Deutschen Auslandsschulen", erklärte Peter Dicke, ständiger Vertreter der Leitung der ZfA zur Eröffnung der Tagung am Regionalen Fortbildungszentrum der Deutschen Internationalen Schule Dubai. Jeweils zehn Vertreterinnen und Vertreter der Vorstände, der Schulleitungen und der Verwaltungsleitungen der DAS aus der Fortbildungsregion "Südliches Afrika und Arabien" - bestehend aus Deutschen Schulen der Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Saudi-Arabien, Südafrika und Namibia - kamen dort zusammen.

Frühkindliche Bildung wichtig für gesamte Schullaufbahn

Warum der Fokus der diesjährigen Tagung auf der "Frühkindlichen Bildung" lag, erklärte er mit der besonderen Bedeutung, die diese für den Spracherwerb, aber auch ganz allgemein als Vorbereitung für die sich anschließende Schullaufbahn besitzt. Die Aufmerksamkeit gilt seit einigen Jahren diesem Bereich der Bildung in besonderem Maße und Deutschland hat darauf reagiert, so Dicke: "Deshalb wird jetzt eine eigene Stelle neu eingerichtet, die sich um die frühkindliche Bildung in allen Auslandsschulen kümmert. Die ZfA wird über diese Stelle Impulse geben. Und es wurde ein Qualitätsrahmen für Kindergärten entwickelt, der jetzt stärker eingeführt werden soll." Für die nächste Zeit warf Dicke einige Fragen auf: "Wie definiere ich Qualität im Kindergarten, wie begleite ich das, welche Aktionen gibt es und wie verbinde ich das mit dem Übergang in die Grundschule?" Entsprechende Antworten werden zukünftig erarbeitet.

Nach einem Impulsvortrag zum "Qualitätsrahmen Kindergarten und Vorschule" vom ZfA-Prozessbegleiter Christian Metken und einem Referat von Prof. Anke König von der Universität Vechta mit dem Inhalt "Die frühkindliche Bildung unter besonderer Berücksichtigung der Sprachentwicklung", in dem sie insbesondere die Auswirkungen der Globalisierung auf die Sprachentwicklung von Kindern thematisierte, wurde das Thema bei der Tagung in verschiedenen Workshops, in einem "World-Café" und während einer Podiumsdiskussion erörtert.

Qualität der Kindergärten und Vorschulen steigern

Am Ende der Tagung standen jeweils konkrete Zielvereinbarungen der beteiligten Schulen, etwa eine Fortbildungsreihe zur Weiterqualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern zu beginnen oder bessere Rahmenbedingungen für eine Anwerbung qualifizieren Personals aus Deutschland bereitzustellen. Diese sollen in den kommenden Monaten vor Ort umgesetzt werden. "Mit deren Hilfe wollen wir die Qualität der Arbeit in den Kindergärten und Vorschulen der Deutschen Auslandsschulen noch einmal steigern", erklärt Christian Metken, der als Prozessbegleiter der ZfA die Qualitätsentwicklungen in der Region unterstützt.

Neben dem fachlichen Austausch ist auch gerade beim Format der Regionalen Netzwerktagung die persönliche Vernetzung der Teilnehmenden untereinander wichtig, um die Zusammenarbeit in der Fortbildungsregion weiter zu fördern. Gelegenheit dazu hatten die Schulleiterinnen und Schulleiter, Verwaltungsleiterinnen und Verwaltungsleiter sowie die Schulvorstände bei einem Besuch des deutschen Pavillons auf der Expo 2020, die zeitgleich in Dubai stattfand.

Zu einer Regionalen Netzwerktagung kommen die genannten Gremien alle zwei Jahre zusammen, um die Schulen enger zu vernetzen, sie in einen Austausch über pädagogische und schulorganisatorische Fragen zu bringen und auch das persönliche Kennenlernen zu fördern.

Quelle: Christian Metken, Prozessbegleiter Dubai

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 26 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.

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Stand 01.12.2021