"Reden lernt man nur durch reden." - Marcus Tullius Cicero
Inspiriert wurde die Sprechstunde durch ein anderes, bereits bestehendes und bewährtes Projekt: Die Internationale Deutsch-Sprechstunde, kurz IDSS. Diese hat schon bei ihrer Entstehung 2020 so großen Anklang gefunden, dass sich mehr Leute bewarben, als angenommen werden konnten.
"Um aber allen Deutschlernenden aus ganz Bulgarien die Möglichkeit zu geben, auch außerhalb der Schule und in einer entspannten Runde auf Deutsch ins Gespräch zu kommen, entschieden wir uns dazu, eine ergänzende Sprechstunde anzubieten"
, erklären die Organisatorinnen und Organisatoren, vier Freiwillige aus Deutschland. Sie absolvieren gerade über die Organisation "kulturweit" in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Austauschdienst und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen einen Freiwilligendienst in Bulgarien und arbeiten primär an Schulen in Sliven und Sofia. Zu ihren Aufgaben gehört es, den Deutschunterricht zu unterstützen.
Um möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu erreichen, wurden die Sprechstunden - so wie auch die der IDSS - online abgehalten, und zwar über einen Zeitraum von sechs Wochen in dreißigminütigen Videokonferenzen. Teilgenommen haben Schülerinnen und Schüler aus DSD-Schulen in Varna, Sofia, Gabrovo, Ruse und Lovech, die in kleine Gruppen zu zweit oder zu dritt eingeteilt waren.
Auch die IDSS wird von "kulturweit"-Freiwilligen organisiert, welche neben Bulgarien aber auch in vielen anderen Ländern Europas tätig sind und sich deshalb an ein internationales Publikum richten.
Vorbereitung auf die DSD I-Prüfung
Durch einen vergleichsweise geringen Altersunterschied sollten die Sprechstunden in einer lockeren Atmosphäre zum Sprechen animieren und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, sich auf Deutsch auszutauschen, zu diskutieren und Fragen zu stellen, um somit ihr Deutsch zu verbessern. Besonders dienten die Sprechstunden der Vorbereitung auf die DSD I-Prüfung, die in ganz Bulgarien diesen April ansteht. Sie ermöglicht den sprachlichen Zugang zu einem Studienkolleg in Deutschland.
Gesprochen wurde über verschiedene DSD I-Themen, wie beispielsweise Hobbies, Freizeit, Musik, Schule, Zukunftspläne, Reisen und viele mehr. Außerdem ging es um landesspezifische Themen. So konnten die Teilnehmenden quasi "aus erster Hand" etwas über Deutschland erfahren, und auch die Freiwilligen konnten noch von dem einen oder anderen Bulgarien-Tipp profitieren. In keinem Fall ging es aber darum, sich strikt an ein Thema zu halten, sondern vielmehr darum, ins Gespräch zu kommen und die deutsche Sprache anzuwenden.
Recht früh wurde deutlich, wie schnell dreißig Minuten vergehen: Oftmals wurden aus dreißig Minuten vierzig oder gar fünfzig Minuten, was natürlich auch dafür spricht, dass das Angebot gut bei den Teilnehmenden ankam. "Man konnte regelrecht spüren, wie sich die Stimmung von Woche zu Woche lockerte, je besser man sich untereinander kennenlernte. So verliefen die Stunden wirklich sehr harmonisch und ohne jeglichen Zwang. Alles in allem behalten wir die erste Runde des Projekts als eine runde und gelungene Sache in Erinnerung und freuen uns auf eine baldige Fortsetzung!"
, so das Fazit der Freiwilligen.
Quelle: Friedrich Weiß, Kulturfreiwilliger FG Sliven und Lena Wagner, Kulturfreiwillige 35. Schule Sofia
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Stand 09.03.2022