Bildungs-Netzwerk DAS in Mittelamerika und Mexiko lebt

Im Netzwerk der neun Deutschen Auslandsschulen der Region Mittelamerika wird die Zusammenarbeit in den Fokus gerückt. Das war Ziel der vierten Regionalen Netzwerktagung (RNT), die auf Einladung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) zum Jahresende in Mexiko stattfand.

Schulleiter Thomas Czaska von der Gastgeberschule Puebla sowie Kerstin Caffo, die die Region in der ZfA betreut, betonten die große Bedeutung dieser dreitätigen Zusammenkunft für das deutsche Auslandsschulwesen, könne es doch gelingen, die vernetzte Arbeit von Deutschen Auslandschulen (DAS) modellhaft voranzubringen. Auch Sandra Behsler, zuständige ZfA-Prozessbegleiterin in der Region, hob den Prozess der bisherigen Zusammenarbeit als vielversprechend für Netzwerksynergien hervor.

Das Ziel: Gestaltung eines Bildungsnetzwerkes Mittelamerika

Prof. Dr. Herbert Asselmeyer vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim moderierte die Tagung mit ca. 35 Vertretern und Vertreterinnen aus Schulleitung, Vorstand und Verwaltung der neun Deutschen Schulen aus San Salvador, Puebla, Guadalajara, Managua, Guatemala, San José Costa Rica und Mexiko-City (Campus Nord, West und Süd). Die Teilnehmenden brachten ihre Entschiedenheit zum Ausdruck, die Außenwahrnehmung der Marke "Deutsche Auslandsschule DAS" zum einen als Arbeitgeber, zum anderen als attraktive Bildungseinrichtungen noch spürbarer zu profilieren.

Positive Effekte wurden vor allem gesehen im Bereich konzertierter Personalgewinnung von Lehrkräften aus Deutschland als auch mit Blick auf abgestimmte Maßnahmen im Bereich "Sicherheit". Zudem sollten Schülerinnen und Schülern durch die Vernetzungsstrategie der Schulen insofern profitieren, dass sie durch gemeinsame Projekte, Exkursionen und Austauschprogramme ihre Schule als Teil eines Lernnetzwerks für einen interkulturell- und verantwortungsbewussten Bildungserwerb erleben.

Das Ergebnis: Fünf vereinbarte Netzwerk-Initiativen

Auf der Regionalen Netzwerktagung wurden folgende Initiativen vereinbart:

1. Deutsch als Bildungsgut

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass neben dem guten Ruf Deutscher Schulen als gut ausgestattet mit anregungsreichem Schulgelände das bisher erreichte sprachliche Niveau reflektiert und weiter ausgebaut werden sollte. Die zukünftige Zusammenarbeit zielt auf entsprechende Bestandsaufnahmen, eine gemeinsame gepflegte Unterrichtsplattform Deutsch und länderübergreifende Schülerprojekte, was auch zu einer weitergehenden Stärkung interkultureller Kompetenz führen wird.

2. Gemeinsame Bibliotheks-Infrastruktur

Die Planungen sehen vor, dass moderne, in das Schulleben integrierte Bibliotheken zu "Orten des Wissens" weiterentwickelt werden sollen. Das regionale Netzwerk von Bibliotheksbeauftragten sorgt für regionale Nutzungskonzepte digitaler Bibliotheken.

3. Personalrekrutierung

Es wurde deutlich, dass gemeinsame Ausschreibungen, eine regionale Personalpool-Lösung und eine noch gezieltere Öffentlichkeitsarbeit allen DAS der Region zugutekommen würde. Um die Aufmerksamkeit unter Lehrkräften in Deutschland auf die DAS in Mittelamerika und Mexiko als potentielle, attraktive Arbeitgeber zu lenken, wurde als Sofortmaßnahme vereinbart, die nächste Bildungsmesse didacta im Juni in Köln zu nutzen, um unter dem Motto "Dein Weg: Von der Mitte Europa in die Mitte Amerikas" gezielt zu informieren. Das DAS-Netzwerk könne damit maßgeblich die Region-Identität Deutscher Schulen in Mittelamerika und Mexiko positiv prägen.

4. Optimierung der Sicherheitskultur

Das zukünftige Netzwerk soll dazu beitragen, einerseits die schul-internen Sicherheitskonzepte weiter auszubauen. Die Perspektiven hierzu betonen personelle und räumliche Aspekte wie etwa Psychologen und Sicherheitstrainer zu beteiligen und Schutzräume vorzuhalten. Von ebenso großer Bedeutung seien aber auch schul-übergreifende Konzepte wie beispielsweise regelmäßige Sicherheitstreffen.

5. Organisation der Netzwerk-Arbeit

Konsens war unter den Beteiligten zweierlei: Die Vernetzung der Schulleitung muss weitergehen! Schwerpunkte sollten die Entwicklung neuer Arbeits(organisations)konzepte im Sinne der New Work, um Präsenz- und Homeoffice-Phasen zu ermöglichen. Ein Mittel-Amerika-Festival gehört ebenso zu den Vorhaben wie die Förderung multikultureller Schüleraustausch-Programme. Um die Impulse der Tagung weiterzuführen, wurde eine Gruppe eingerichtet, die sich aus Vertreterinnen der Schul- und Verwaltungsleitungen sowie Vorständen zusammensetzt.

Neben der Corona-adäquaten Tagungsorganisation an der Deutschen Schule Puebla in Mexiko war auch das Rahmenprogramm mit Beiträgen zur Gemeinschaftsförderung hilfreich für das Zusammenwachsen der Netzwerk-Schulen. Für die Teilnehmenden bewahrheitet sich erneut: "Sympathie ist eine Funktion des Kontakts!" Oder anderes gesagt: "Das Bildungs-Netzwerk DAS in Mittelamerika und Mexiko lebt und hinterlässt wichtige Spuren. Schon jetzt!"

Quelle: Sandra Behsler, Prozessbegleiterin der ZfA

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Stand 11.03.2022