Deutschunterricht in Mittel- und Südamerika stärken
Im Rahmen des Entwicklungsschwerpunktes "Stärkung von 'Deutsch als Fremdsprache' (DaF) und des 'Deutschsprachigen Fachunterrichts' (DFU)" fand im vergangenen Oktober eine kombinierte Tagung von Schulleitungen und DaF-/DFU-Leitungen der Deutschen Auslandsschulen statt. Das jetzige Treffen knüpft an diese Tagung im Oktober an. Eingeladen waren zu dieser aktuellen Tagung DaF-/DFU-Fachleiterinnen und Fachleiter von Deutschen Auslandsschulen (DAS), die in der Region das Gemischtsprachige International Baccalaureate (GIB) anbieten. Bis zu diesem Schulabschluss mit hohem Deutschanteil können die Jugendlichen im Unterricht auch die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz ablegen.
Wichtig: Deutsches Sprachdiplom
Das DSD ist wichtig für diejenigen Deutschen Auslandsschulen, die das GIB anbieten: Sie brauchen eine offizielle deutsche Prüfung für ihre Anerkennung als DAS, da es sich beim GIB nicht um einen deutschen, gleichwohl um einen international anerkannten Abschluss handelt.
Daher besprachen die Teilnehmenden auch die DSD-Förderkriterien: Um das Sprachdiplom abnehmen zu dürfen, müssen mindestens zwölf Schülerinnen und Schüler an der DSD-Prüfung in drei aufeinander folgenden Jahren teilnehmen und es muss eine Bestehensquote von mindestens 55 Prozent erreicht werden. Umso wichtiger ist eine intensive Deutschförderung.
Unterstützung für den DSD-Unterricht
Ziel der Veranstaltung war es, den Fachleitungen aufzuzeigen, welche Unterstützungsmaßnahmen und Möglichkeiten zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die DSD-Prüfungen bereits durch die ZfA angeboten werden.
Die Schulleiterin der Deutschen Schule Medellín, Anke Käding, und ihr Team gewährten den Teilnehmenden der Veranstaltung dazu einen Einblick in das Konzept zur Förderung der deutschen Sprache an ihrer Schule. Sie stellten unterschiedliche Maßnahmen wie zum Beispiel die Verzahnung von DaF und DFU oder die Struktur und Didaktik des DaF-Unterrichts vor.
Beschäftigte der ZfA erläuterten die Themenbereiche DSD-Prüfungsvorbereitung, Wettbewerbe wie etwa "Jugend debattiert", verschiedene Vernetzungsprojekte, beispielsweise "Schülervertretungen weltweit", und Fortbildungen, insbesondere zum Projekt "Toleranz und Verantwortung".
Abgerundet wurde das Treffen durch die vielfältigen Angebote auf PASCH-net. Teilnehmende der ZfA stellten die dortigen Unterstützungsangebote vor, zu denen Online-Seminare, digitale Materialsammlungen sowie Blended-Learning-Kurse gehören. Dabei blieb das von der ZfA entwickelte Fortbildungsformat "DSD GOLD" (Globales Online-Lernen Deutsch als Fremdsprache) und ebenso die internationalen schulischen Vergleichsarbeiten nicht unerwähnt.
Vernetzung in deutscher Sprache
Damit nicht genug: Dass selbst Unterstützung bei der Suche einer Partnerschule existiert, zeigte sich bei der Vorstellung von Partnerschulnetz.de. In einer Schulpartnerschaft können sich Schülerinnen und Schüler vernetzen, gemeinsam lernen, an Projekten teilnehmen und Freundschaften schließen. Natürlich in deutscher Sprache.
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit rund 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 26 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.
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Stand 23.03.2022