Digital, modern, nachhaltig: Erweiterungsbau der Deutschen Schule Genf eingeweiht

Feierliche Angelegenheit: Der neue Erweiterungsbau der Deutschen Schule Genf (DSG) bietet Platz für mehr als 200 zusätzliche Schülerinnen und Schüler. Ehrengäste aus Genf und Berlin weihten ihn am 21. Mai nach zweijähriger Bauzeit ein.

Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, MdB und Genfs Regierungspräsident Serge Dal Busco durchschnitten am Standort der Schule in Vernier das symbolische rote Band. Im "Campus Süd" befinden sich neben acht voll digitalisierten Klassenräumen in der ersten und zweiten Etage auch die auf höchstem Niveau ausgestatteten Fachräume für Chemie, Physik und Biologie. Im Erdgeschoss ist die Mensa, im Tiefgeschoss eine zusätzliche Sporthalle untergebracht. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt umweltfreundlichen Strom und die Heizung wird mit einer Wärmepumpe (Luft-Wasser) betrieben.

Hochmoderne Lernumgebung

"Mit dem Campus Süd stellt die Deutsche Schule eine hochmoderne Lernumgebung bereit, in der Schülerinnen und Schüler sich bereits auf ihr Studium und Berufsleben vorbereiten können", erklärt Bernd Ruddat, Schulleiter der DSG. Gerade in den sich rasch entwickelnden Naturwissenschaften ist es entscheidend, dass der Unterricht der Realität an den Universitäten nicht hinterherhinkt. "Das ist jetzt nicht nur dank unserer qualifizierten Lehrkräfte, sondern auch durch die moderne Ausstattung der Fachräume besser gewährleistet als je zuvor." Das gleiche gilt für die Digitalisierung im Klassenzimmer. An der Deutschen Schule Genf lernen Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren mit ihrem eigenen Tablet.

Das neue Gebäude ist auch eine Reaktion auf das stark wachsende Interesse von Genfer Eltern, die ihre Kinder auf die Deutsche Schule schicken wollen. "Unsere Schule trägt zwar den Namen Deutsche Schule, tatsächlich aber lernen Kinder aus mehr als 20 Nationen bei uns", betont Marc Engelhardt, Vorsitzender des Vereins für deutschen Schulunterricht, der die Schule trägt. Dank des bilingualen Programms, das ab dem Alter von drei Jahren Unterricht in deutscher und französischer Sprache ermöglicht, entscheiden sich immer mehr frankophone Familien dafür, ihre Kinder an der DSG einzuschulen. "In unseren kleinen Gruppen lernen schon Kinder spielerisch, sich in beiden Sprachen fließend zu verständigen – eine Fähigkeit, die sich in bilingualem Fachunterricht während der Schulkarriere fortsetzt, und die gerade im Schweizer Kontext große Vorteile bietet."

Internationale Begegnungsschule

Der Abschluss, das Deutsche Internationale Abitur, ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen nach zwölf Schuljahren den Zugang zu allen Universitäten in der Schweiz, in Deutschland und weltweit. "Wer an einer Deutschen Auslandsschule unterrichtet wird, dem stehen alle Türen offen", erklärt Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, die selbst an der Deutschen Schule Genf beschult wurde. "Seit meiner Schulzeit hat sich die DSG deutlich weiterentwickelt, von einer kleinen Schule mit überwiegend deutschen Kindern zu einer internationalen Begegnungsschule mit einem attraktiven Angebot für viele Genfer Familien." Den Bau des Campus Süd hat das Auswärtige Amt mit 4,6 Millionen Euro unterstützt.

Vor Ort fest verwurzelt

Die Deutsche Schule Genf besuchen aktuell gut 400 Schülerinnen und Schüler. Dazu kommen mehr als 500 Schülerinnen und Schüler der Sprachschule. "Die Deutsche Schule ist fest in unserer Gemeinde verwurzelt", freut sich Gian-Reto Agramunt, Vizepräsident des Gemeinderats und ab dem 1. Juni Bürgermeister von Vernier. Die enge Beziehung zur Gemeinde reicht bis zur Gründung der DSG 1975 zurück. So sei es selbstverständlich, dass Sportvereine aus der Umgebung die Sporthallen der DSG nutzten, während das Schwimmbad der nahen städtischen Schule auch den Schülerinnen und Schülern der DSG offenstehe. Mit dem Pavillon de l’Enfance, der sowohl eine kommunale Kindertagesstätte wie den Deutschen Kindergarten beherbergt, teilten sich beide Seiten sogar schon eine gemeinsame Immobilie. "Deshalb gehe ich fest davon aus, dass auch der Campus Süd nicht nur ein Lernort, sondern zugleich ein Ort der Begegnung sein wird."

Quelle: Emilie Staehli, Deutsche Schule Genf

Die Deutsche Schule Genf gehört zu den rund 140 Deutschen Auslandsschulen weltweit, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten  im Auftrag des Auswärtigen Amts offiziell betreut werden. Auf der Grundlage des Auslandsschulgesetzes nimmt die ZfA die Schulaufsicht wahr, berät und fördert die Schulen personell, finanziell sowie pädagogisch und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Die Deutschen Auslandsschulen sind Orte der Begegnung und des interkulturellen Dialogs. Sie legen Wert auf die Mehrsprachigkeit und individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler, die sowohl deutsche als auch internationale und einheimische Schulabschlüsse erwerben können.

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Stand 02.06.2022