Ukrainische Schülerinnen erhalten Deutsches Sprachdiplom

Feierliche Ehrung für das DSD-Programm in der Ukraine: Tobias Lindner, Staatsminister im Auswärtigen Amt, und die zweite Vize-Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, haben am 4. Juli acht Absolventinnen aus der Ukraine das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Stufe II überreicht.

"Mit großem Einsatz haben Sie sich durch die Untiefen der deutschen Sprache gearbeitet und sind nun in der Lage, in Deutschland zu studieren", sagte Lindner bei der Feierstunde in der Bibliothek des Auswärtigen Amts. Britta Ernst, Bildungsministerin des Landes Brandenburg, würdigte das Engagement aller Lehrerinnen und Lehrer im DSD-Programm, die "die Schülerinnen und Schüler in schwersten Zeiten zu großen persönlichen Erfolgen geführt haben". In Vertretung für alle DSD-Lehrkräfte in der Ukraine nahmen die stellvertretenden Schulleiterinnen Larissa Kaplunova von Gymnasium 46 in Saporischschja und Ilona Tulikova von der Schule 239 in Kiew den Dank entgegen. Beide waren wie die zwei Fachberater für Deutsch der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) für die Ukraine, Christoph Jeggle (Kiew) und Dieter Jaeschke (Odessa), zur Feierstunde nach Berlin gereist.

Die Diplomübergabe im Auswärtigen Amt war eine symbolische Geste stellvertretend für alle insgesamt 371 DSD-Absolventinnen und Absolventen der Ukraine. Die Diplome, die nicht in Berlin persönlich übergeben werden konnten, werden die jungen Leuten auf postalischen oder anderen Wegen erhalten.

Zerrissenheit zwischen Heimweh und Dankbarkeit

Olha Polishchuk und Mariia Chebotarova, Abiturientinnen der Schule 90 in Odessa, die jetzt die Waldorfschule in Böblingen besuchen, schilderten in eindringlichen Worten ihre Zerrissenheit zwischen "dem Heimweh nach Odessa und der Dankbarkeit, bald in Deutschland studieren zu dürfen". Beide haben Zusagen für das Studienkolleg Marburg.

Beim anschließenden Empfang im Lichthof des Auswärtigen Amts hatten die erfolgreichen Absolventinnen noch Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit Matthias Kiesler, dem Leiter des Referats zur Förderung von Deutsch als Fremdsprache, und mit Thomas Mayer, dem Vorsitzenden des Zentralen Ausschusses für das Deutsche Sprachdiplom.

Quelle: Dieter Jaeschke, ZfA-Fachberater Odessa

Das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. Die Prüfungssätze werden von der ZfA in Bonn erstellt. Hier findet auch die Auswertung der Ergebnisse statt. Alle Regularien des DSD werden im Zentralen Ausschuss behandelt. Die Sprachdiplomprüfung ist mehr als eine bloße Sprachfeststel-lungsprüfung: Sie hat Auswirkungen auf den Deutschunterricht in vielen Ländern und ermög-licht eine weltweite Vergleichbarkeit der Leistungen, weil sie am Europäischen Referenzrah-men für Sprachen orientiert ist. Das DSD ist der weltweit angebotene Nachweis deutscher Sprachkenntnisse. Das DSD I ermöglicht den Besuch eines Studienkollegs in Deutschland und das DSD II stellt die sprachliche Zugangsberechtigung zum Besuch einer Universität in Deutschland dar. Das DSD: das Studienticket für Deutschland!

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Stand 05.07.2022