Wissenschaftlicher Beirat: Schule emotional sicher machen
Die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der geförderten Partnerschulen im Ausland, zu denen neben über 1.100 Sprachdiplomschulen und den 27 Deutsch-Profil-Schulen auch die rund 140 Deutschen Auslandsschulen (DAS) gehören, solle durch den PASCH-Masterplan gestärkt werden, erklärte Oliver Bientzle, Leiter des Referats Auslandsschulen und Sport im Auswärtigen Amt, auf der Tagung. Die DAS seien einer der wichtigsten Pfeiler der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Sie vermittelten neben einem modernen Deutschlandbild auch die deutsche Sprache. Insbesondere geben sie Orientierung bei Werten und demokratischen Überzeugungen. Gerade die Begegnungsschulen würden sehr viel für die internationale Zusammenarbeit erreichen. Bientzle bat die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats aus verschiedenen deutschen Hochschulen um konkrete Impulse, um eine noch bessere Vernetzung der PASCH-Schulen untereinander, mit Schulen in Deutschland, mit den Hochschulen und auch mit der Wirtschaft zu erreichen.
Zusammen mit Beschäftigten der ZfA und Gästen anderer Partnerorganisationen erarbeiteten die Beiratsmitglieder in Workshops zur Schulqualität, zu Bildungsbiographien und zur Digitalität erste Ideen für den PASCH-Masterplan, der im Sommer ins Kabinett eingebracht werden soll.
Bedarf nach emotionalem Schutzraum Schule
Für Heike Toledo, Leiterin der ZfA, könnte die Wissenschaft auch einen Beitrag dazu leisten, die Folgen der Corona-Pandemie an den Auslandsschulen zu mildern. "Der Bedarf nach einem emotionalen Schutzraum Schule ist in vielen Ländern sehr groß"
, so Heike Toledo. Beispielsweise in Lateinamerika hätten die Schülerinnen und Schüler einen fast zweijährigen Lockdown aushalten müssen. Auch Prof. Dr. Bettina Amrhein von der Universität Duisburg-Essen und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der ZfA betonte, dass die lange pandemische Situation häufig zu Beziehungsabbrüchen bei Kindern und Jugendlichen geführt habe. Bisher seien Lehrkräfte oft nicht dazu ausgebildet, die Sinnkonstruktionen von Schülerinnen und Schülern zu erkennen und zu erfassen. Aufgabe der Wissenschaft sei es zu erforschen, wie Schule als emotional sicherer Ort gestaltet werden könne.
Intensive Diskussionen und der Austausch über konkrete Schulprojekte, an denen die Beiratsmitglieder zusammen mit den geförderten Schulen im Ausland gearbeitet haben rundeten die Fachtagung ab.
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit rund 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 27 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.
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Stand 10.02.2023