Besserer Studieneinstieg: Qualitätsrahmen für Studienkollegs liegt vor
"Imagine all the people…" sang Riham Barrak aus Marokko vom Studienkolleg des Ökumenischen Studienwerks e.V. für ausländische Studierende in Bochum zu Beginn der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Studienkollegs an deutschen Hochschulen. Ein Stück weit können die Studienkollegs diesen Traum von John Lennon in seinem berühmten Song "Imagine" realisieren: Rund 5.000 junge Menschen aus aller Welt bereiten sich dort jährlich gemeinsam auf ein Studium an einer deutschen Hochschule vor. Darunter sind auch zahlreiche Absolventinnen und Absolventen von Sprachdiplomschulen, die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) gefördert werden. Auch wenn sie mit dem Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz sprachlich sehr gut vorbereitet sind, reichen in den meisten Ländern die nationalen Abschlüsse für eine direkte Hochschulstudienaufnahme nicht aus, sodass der Besuch eines vorbereitenden Studienkollegs erforderlich ist. Mit den Studienkollegs, die den internationalen Studierenden die sogenannten Studierfähigkeit attestieren, kooperiert die ZfA eng.
Gelungener Studieneinstieg in Deutschland
Dr. Barbara Henning, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Studienkollegs an deutschen Hochschulen, freute sich, den Teilnehmenden der Tagung den neu entwickelten länderübergreifenden "Rahmenplan für die kompetenzorientierte Lehre an deutschen Studienkollegs" ankündigen zu können. Die Studienkollegs hätten gemeinsam damit in der doch sehr heterogenen deutschen Bildungslandschaft etwas Einmaliges und zugleich Historisches geschaffen. Auch für ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Dokument, das das Selbstverständnis und das Konzept zur ganzheitlichen Studienvorbereitung der Studienkollegs vermittle und die Kompetenzen beschreibe, die an den Studienkollegs für einen gelungene Studieneinstieg und für ein gutes gesellschaftliches Miteinander erworben würden. Dies bestätigte so auch Josef Koller, Leiter des Studienkollegs München in seiner Ansprache.
Wir brauchen die Studienkollegs
Heike Toledo, Leiterin der ZfA, beglückwünschte die Studienkollegs zur Entwicklung dieses Rahmenplanes. Ein zentraler Punkt darin sei neben der Vermittlung der Sachkompetenzen auch die Diskursfähigkeit, damit die Absolventinnen und Absolventen gut mit den gesellschaftlichen Anforderungen in Deutschland zurechtkommen. "Wir brauchen die Studienkollegs genau dafür, um dieses Stückchen Ausbildung zur Studierfähigkeit zu ergänzen, das wir an den DSD-Schulen und Deutschen Auslandsschulen in den Ländern nicht ganz erreichen, in denen das nationale Abitur in Deutschland nicht anerkannt ist"
, erklärte Heike Toledo. Sie dankte den Studienkollegs so wie auch den ZfA-Fachberatungen im Ausland für ihr intensives Engagement, die jungen Menschen auf ihr Studium in Deutschland vorzubereiten und damit entscheidend zu ihrer Bildungsbiographie beizutragen. Laut einer ZfA-Umfrage möchten über 40 Prozent der DSD-Absolventinnen und -Absolventen ein Studium in Deutschland aufnehmen.
Kooperation mit TU-Berlin unterzeichnet
Bereits zu Tagungsbeginn unterzeichneten Heike Toledo und David Klausa vom Studienkolleg der Technischen Universität Berlin feierlich eine Kooperationsvereinbarung, um den DSD-Absolventinnen und Absolventen den Zugang zu dieser Hochschule zu erleichtern. Denn, wie es Dr. Barbara Henning in ihrem Grußwort zusammenfasste, die Studienkollegs würden gerade in der heutigen Zeit mehr denn je gebraucht.
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Stand 31.05.2023