Auslandsschulen als Werkzeuge der Diplomatie

Im Jahre 60 des Elysée-Vertrages wird die deutsch-französische Freundschaft gelebt! Auch in der Auslandsschularbeit: vor Ort an den geförderten Schulen beider Länder sowie auf gemeinsamen Veranstaltungen der Auslandsschulorganisationen ZfA und AEFE. Während eines Besuchs der AEFE-Leitung in Bonn am 16. Juni wurde dies bekräftigt.

Die geförderten Schulen im Ausland seien Werkzeuge der Diplomatie, erklärte Oliver Brochet, Leiter der französischen Auslandsschulorganisation Agence pour l`enseignement français à l`étranger (AEFE). Genau wie durch die deutsche Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) werden durch die AEFE über Unterricht und Vernetzungsprojekte junge Menschen in zahlreichen Ländern weltweit erreicht. Die frühkindliche Bildung, die Mehrsprachigkeit und die Vermittlung der europäischen Werte seien dabei für beide Organisation besonders wichtig, darin war sich Brochet mit Heike Toledo, Leiterin der ZfA, einig.

Noch intensiver zusammenarbeiten

Auch wenn es hinsichtlich der Größe des Schulnetzes und der Schultypen Unterschiede gibt, wünschen sich beide Leitungen, dass sowohl institutionell als auch vor Ort auf Ebene der Schulen noch intensiver zusammengearbeitet wird. An den Eurocampus-Schulen in Dublin, Zagreb, Shanghai und Manila findet neben der räumlichen Vernetzung auch eine pädagogische Zusammenarbeit der jeweils französischen und deutschen Auslandsschule statt. Darüber hinaus gibt es bereits schulische Kontakte und Kooperationen an vielen Orten weltweit, an denen sich sowohl eine französische als auch eine deutsche Auslandsschule befinden. Insbesondere Sport- und Kulturprojekte würden sich dafür anbieten.

Berlin und Paris kommen in Bonn zusammen

Nach einem gemeinsamen Besuch in Dublin im Januar anlässlich des Elysée-Jubiläums in diesem Jahr trafen sich Oliver Bientzle, Leiter des Auslandsschulreferates im Auswärtigen Amt aus Berlin und Oliver Brochet aus Paris nun bei der ZfA in Bonn.

Der AEFE-Leiter und Isabelle Picault, die die AEFE in Deutschland in der Französischen Botschaft in Berlin vertritt, besuchten in Bonn auch den Vorbereitungslehrgang für neue Schulleitungen, die ab dem kommenden Schuljahr Deutsche Auslandsschulen leiten werden. Sie wandten sich mit der Bitte an die zukünftigen Schulleiterinnen und Schulleiter, den Kontakt zu französischen Schulen vor Ort zu suchen und gemeinsam die deutsch-französische Zusammenarbeit im Sinne des Elysée-Vertrages zu intensivieren. Diesem Aufruf schloss sich Oliver Bientzle gerne an. Er bat die Schulen auch um eine verstärkte Zusammenarbeit mit lokalen Schulen, die ebenfalls Deutschunterricht anbieten würden.

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts als Schulaufsicht des Bundes unter Mitwirkung der Länder derzeit rund 140 Deutsche Auslandsschulen. Sie fördert die Schulen in finanzieller, personeller sowie pädagogischer Hinsicht und begleitet ihre qualitätsorientierte Schulentwicklung. Weiterhin betreut und fördert die ZfA 27 Deutsch-Profil-Schulen, nationale Schulen mit einem ausgeprägten deutschen Unterrichts- und Abschlussprofil, sowie rund 1.100 nationale Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Alle von der ZfA geförderten Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Die ZfA berät bei der Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil, beim Aufbau des Deutschunterrichts in lokalen Schulen und bei der Einführung deutscher Schulziele nach internationalen Standards.

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Stand 21.06.2023