Istanbul: Qualitätsoffensive DEUTSCH 2030 gestartet

Noch mehr und noch besser Deutsch lernen sollen Schülerinnen und Schüler an den IELEV-Grund- und Mittelschulen in der Türkei. Die IELEV Erziehungsstiftung hat dazu die Qualitätsoffensive DEUTSCH 2030 gestartet.

An den IELEV Grund- und Mittelschulen wurde 2015 das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz auf der Stufe 1 als Schulziel für alle Schülerinnen und Schüler zum Ende der Mittelschule in der 8. Klasse implementiert. Die Rechnung ging auf: Circa 60 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen schaffen die Sprachdiplomprüfung und verfügen damit über ein großes PLUS beim Übergang auf die deutschsprachigen Gymnasien in Istanbul. Die IELEV Erziehungsstiftung möchte dieses Ergebnis nun noch verbessern und auch dafür sorgen, dass die Schulen bestmöglich für die Herausforderungen der Gegenwart gerüstet sind.

Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts

Die IELEV Qualitätsoffensive 2030 startete im Juni mit einer gemeinsamen Eröffnungskonferenz aller Deutschlehrkräfte des Istanbul Erkek Lisesi und des IELEV Gymnasiums. Michael Schopp, Berater der Stiftung und ehemaliger Direktor beider Schulen, griff in seiner Begrüßung die Ergebnisse der Evaluation vom Frühjahr diesen Jahres auf und erinnerte an bisherige Erfolge. Dr. Seda Çelik Teker, Präsidentin der Stiftung, betonte in ihrer Ansprache die Rolle der Fremdsprache Deutsch in Europa.

Der Vorstand der Stiftung achte besonders darauf, die deutsche Sprachbildung auf dem bestmöglichen Niveau zu halten. So würden nicht nur Sprachkenntnisse vermittelt, sondern auch kultureller Reichtum. Interkulturelle Bildung und Interaktionsfähigkeit gehören für sie zu den Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts.

Sprache bleibt Schlüssel zur Verständigung

Prof. Hermann Funk, Experte für Deutsch als Fremdsprache, erläuterte den Deutschlehrkräften unter anderem den Unterschied von Üben und Testen, Anforderungen an einen modernen Grammatikunterricht, die Bedeutung von Mehrsprachigkeit und Sprachmittlung (Mediation) in Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Er demonstrierte Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die weitere Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts. Trotz Übersetzungstools werde nach seiner Überzeugung der Sprachunterricht nicht weniger wichtig, sondern bleibe eine herausragende Aufgabe der Schule. Denn Sprache sei weiterhin der Schlüssel zur Verständigung und damit Grundlage von Erfolg in Gesellschaft und Wirtschaft. Die Qualität und Effektivität des Unterrichts werde wesentlich von der Qualität der Unterrichtsinteraktion bestimmt: Je mehr Interaktion desto mehr Lernerfolg, lautete eine seiner Schlussfolgerungen.

Im Anschluss begannen die Deutschlehrkräfte in Projektgruppen mit ihrer konkreten Arbeit für die Qualitätsoffensive DEUTSCH 2030.

Originaltext von Michael Schopp, ehemaliger Schulleiter

Seitenfunktionen

Stand 17.07.2024