Thomas Brussig liest für italienische DSD-Schülerinnen und -Schüler
Der Autor und Dramaturg hält sich noch bis Juni als Stipendiat der Villa Massimo in Rom auf. In einem Gespräch mit der Fachberaterin für Deutsch der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Rom, Gabriele Volgnandt, erklärte er sich bereit, auf einer Lesereise durch Italien Schülerinnen und Schülern, die sich auf das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz vorbereiten, aus seinem Roman "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" vorzulesen.
Die literarische Reise führte ihn Ende Februar zunächst nach Norden, an die DSD-Schulen in Rovereto und Verona sowie an die Deutschen Schulen Mailand und Genua. Vor mehr als insgesamt 250 Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Städten las er aus seinem Roman vor, in dem er das Alltagsleben im Schatten der Berliner Mauer aus der Sicht eines Heranwachsenden nostalgisch beschreibt. Thomas Brussig stellte sich der Diskussion mit den Jugendlichen, die neben Fragen zu seinen Romanfiguren auch zu seinen Erfahrungen in der Zeit vor und nach der Maueröffnung in Ostberlin stellten.
Brussigs Einstellung zu aktuellen Ereignissen in Deutschland interessierte die Jugendlichen ebenfalls: "Was sagen Sie zum Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland?"
Zur Vorbereitung auf dieses Projekt hatten sich die Deutschlernenden mit ihren Lehrkräften mit dem Roman, aber auch mit der Situation im geteilten Berlin beschäftigt. Schülergruppen setzten sich in einem Wettbewerb kreativ mit der "Sonnenallee" auseinander und entwarfen für die Veranstaltungen an ihren Schulen Plakate. Das Siegerplakat aus Verona - eine blaue Erde, die durch eine Öffnung in der Mauer hervorscheint - erhielten alle zwölf DSD-Schulen zur Erinnerung an das Treffen mit dem Autor.
Gelungene Zusammenarbeit
Zum Abschluss ihrer Exkursion erhielten die Gäste Führungen durch den Park der Villa Massimo. Für die DSD-Gruppe aus Viterbo öffnete eine weitere Rom-Stipendiatin, die Architektin Almut Grüntuch-Ernst, sogar ihr Atelier. Dort gab sie Einblick in ihre Arbeit, erläuterte ihren Entwurf, nach dem die Deutsche Schule Madrid gebaut wurde, und stellte Projekte zum nachhaltigen Bauen in Berlin vor.
Gabriele Volgnandt und Tommaso Sala, Fachschaftsberater in Verona, sowie Thomas Brussig freuten sich über die gelungene Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, die sich erstmalig für DSD-Schulen öffnete. Unterstützt wurde diese deutsch-italienische Kooperation von der Deutschen Botschaft in Rom, der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo und der ZfA.
Auch die Lokalzeitungen Terre Marsicane und Avezzo berichteten über die Begegnung.
Quelle: Gabriele Volgnandt, ZfA-Fachberaterin für Deutsch in Rom
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Stand 14.03.2025