Medienkompetenz: DSD-Schüler:innen in Bosnien-Herzegowina erstellen Website

Wie erkennt man Fake News? Wie schützt man sich im Internet? Diesen Fragen gingen Deutsch-Schülerinnen und -Schüler aus Bosnien-Herzegowina während des vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufenen Projekts "Schüler:innen-Akademie: Medienkompetenz und gesellschaftliche Teilhabe stärken" kreativ nach.

Los ging es im September 2024: Schülerinnen und Schüler aus vier-Schulen in Bosnien-Herzegowina, die alle zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen, trafen sich in der Stadt Brčko. "Wir möchten eine eigene DSD-Website für Bosnien-Herzegowina." Das war der große Wunsch der DSD-Schülerschaft im ganzen Land. Es ging zunächst darum, die technischen und thematischen Aspekte für eine Website zu präzisieren. Ihre Ergebnisse präsentierten die Schülerinnen und Schüler dann in ihren Schulen, wo weitere Ideen ergänzt wurden.

Bei einem zweiten Treffen im Februar 2025 in Banja Luka setzten DSD-Schülerinnen und Schüler aus sechs Schulen zahlreiche Ideen und Vorstellungen in die Tat um: Zehn Gruppen arbeiteten zeitgleich intensiv inhaltlich wie technisch an der Website-Erstellung. Unterstützt wurden sie von einem IT-Lehrer des Gymnasiums Banja Luka.

Eigene Website erstellt

Die Jugendlichen sind stolz: Sie haben in kurzer Zeit eine eigene Website mit einem kreativen Logo und für die DSD-Schulen wichtigen Themenbereichen erstellt. Sie haben selbst - ganz demokratisch - entschieden, welche Themen für sie relevant sind und wie sie diese darstellen möchten. In Kooperation mit zwei IT-Lehrkräften und der IT-Schülergruppe wird diese Seite weiter vervollständigt, optimiert und visuell anspruchsvoller gestaltet. "Der Prozess der Websiteerstellung erweist sich für alle als eine sehr lehrreiche Herausforderung, an der alle Beteiligten im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen sind", erklärt Dr. Martina Batteux, Fachberaterin für Deutsch der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Sarajewo.

Alle bei Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen beteiligt

Stolz sind alle Beteiligten auch, weil während des Projektverlaufs immer mehr DSD-Schülerinnen und -Schüler teilnehmen konnten. Insgesamt waren über 90 Personen aktiv, die in den Schulen noch eine größere Schülergruppe in die Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse einbeziehen konnten. Ganz besonders für das Land Bosnien-Herzegowina ist, dass DSD-Schülerinnen und Schüler aller politischer Entitäten des Landes teilnehmen und die Website gemeinsam erstellen konnten. Die Website mit Informationen rund um das DSD, Projekten und Prüfungen steht jetzt allen DSD-Interessierten zur Verfügung.

Zwei Workshops haben die Schülerinnen und Schüler selbst erarbeitet: "Wie erkenne ich Desinformationen und Fake News und wie kann ich diese prüfen?" und "Prävention und Umgang mit Glücksspielabhängigkeiten". Diese Unterrichtseinheiten wurden in Banja Luka mit allen Beteiligten durchgeführt und stehen jetzt auf der Website zur Verfügung, sodass alle davon im Unterricht profitieren können.

Tolle Zusammenarbeit

"Dieses Projekt ist in mehrfacher Hinsicht ein Erfolg: Alle Wünsche der Jugendlichen konnten erfüllt werden: Die DSD-Schülerinnen und -Schüler haben selbstständig und demokratisch die Website-Erstellung in deutscher Sprache gemeistert und medienrelevante Einheiten für ihren Deutschunterricht entwickelt. Und das alles in toller Zusammenarbeit aller Landesteile", so Dr. Batteux.

Das Projekt wird im Auftrag des Auswärtigen Amts von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) durchgeführt und aus Sondermitteln des Auswärtigen Amts finanziert.

Quelle: Dr. Martina Batteux, ZfA-Fachberaterin für Deutsch in Sarajewo

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Stand 07.04.2025