Erste Online-Themenwoche "Toleranz und Verantwortung"

Reger Austausch, kreative Ideen und großer Wissensdurst brachten zahlreiche Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Alumni von PASCH-Schulen aus 43 Ländern zusammen. Vom 22. bis zum 26. Februar richtete die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) zum ersten Mal die Online-Themenwoche "Toleranz und Verantwortung" aus und stieß damit auf großes Interesse - für die 22 Angebote gab es rund 1.200 Anmeldungen. Den Höhepunkt bildete die digitale Preisverleihung des Wettbewerbs "Erinnern für die Gegenwart" mit Bundesaußenminister Heiko Maas.

Eröffnet wurde die Themenwoche mit der Diskussionsrunde "Gelebte Toleranz und Verantwortung von Schulen". Vito Cecere, Beauftragter für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik im Auswärtigen Amt, hob die Rolle des deutschen Auslandsschulwesens im außenpolitischen Kontext hervor, das eine Grundlage für Verständigung und Austausch auch in anderen Zusammenhängen weltweit schaffe. Heike Toledo, Leiterin der ZfA, betonte die Wichtigkeit von Themen wie gelebte Vielfalt und Verantwortung für die geförderten Schulen im Ausland und zeigte sich über das weltweite Interesse sehr erfreut. 

Programm mit kreativen Methoden und spannenden Erlebnissen

In den fünf Tagen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, neue didaktische Kenntnisse sowie Ideen und Impulse zu verschiedenen Themen zu erlangen. So konnten einige im interaktiven Zeitzeugnis-Workshop ein virtuelles Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch führen und ihr Fragen nach ihren Erfahrungen stellen. Andere wiederum nutzten die Chance sich beim virtuellen Besuch des Anne Frank Hauses in Amsterdam, über den Einsatz im Deutschunterricht zu informieren. "Die Programmpunkte und Workshops waren unheimlich inspirierend. Ich erhielt viele neue Ideen und Impulse für den Unterricht, aber auch für außerschulische Projekte", fasst Regina Wiesinger, Lehrkraft in Griechenland, zusammen.

Bilder Themenwoche

Bild / Video 1 von 5

Bundesaußenminister Heiko Maas In einem Grußwort ehrte Bundesaußenminister Heiko Maas die vier Gewinner des Wettbewerbs "Erinnern für die Gegenwart" Quelle: ZfA

Beim Planspiel "Das Ende der Toleranz? Zum Umgang mit rechtspopulistischen Stimmen" wurden Schülerinnen und Schüler motiviert, kritisch und differenziert zu denken. Sie lernten Widersprüche auszuhalten und gegenseitigen Respekt in Konfliktsituationen zu zeigen. Linda Arendas, Schülerin aus der Slowakei kommentiert, sie habe nicht nur Spaß gehabt, zu diskutieren, sondern könne auch das Thema "Toleranz" nun besser verstehen.

Preisverleihung des Wettbewerbs "Erinnern für die Gegenwart"

Endlich war es am Donnerstag soweit: Von Ecuador, über Namibia und der Ukraine bis Japan war die Spannung für die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer vor der digitalen Bühne sehr groß. In einem Grußwort ehrte Bundesaußenminister Heiko Maas die vier Gewinner des Wettbewerbs "Erinnern für die Gegenwart", welche die Jury aus den insgesamt 58 geförderten Projekten identifizierte. Beeindruckendes Engagement und kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten der eigenen Schulgeschichte oder der Geschichte des Sitzlandes zeigten folgende Deutsche Auslandsschulen:

  • Deutsche Schule Athen, Griechenland - "DSA erinnert - Schule unterm Hakenkreuz"
  • IELEV Schule Istanbul, Türkei - "Diskriminierung in die Augen schauen!"
  • Deutsche Schule Santiago de Chile, Chile - "Die Deutsche Schule zur Zeit der Militärdiktatur"
  • Deutsche Schule Colégio Humboldt São Paulo, Brasilien - "DenkMalNach und FragMalNach"

Besonders beindruckt von den Schulprojekten, die beim "Making of!" und der Preisverleihung vorgestellt wurden, war auch Clemens Rother, Schulleiter der Deutschen Schule Prag: "Sie zeigen, wie der Wettbewerb 'Erinnern für die Gegenwart' die Schulen bewegt hat und dass die Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit nachhaltige Wirkungen haben kann". Nach der Laudatio der Jury und der Premiere der Projektfilme diskutierte Bundesaußenminister Heiko Maas mit Schülerinnen und Schülern der Gewinnerschulen über Erinnerungskultur, Toleranz und ihre Erfahrungen während der Projektdurchführung. Alle Preisträgerprojekte werden mit jeweils 15.000 Euro ausgezeichnet.

Großes Interesse an zukünftigen Projekten

Die Online-Themenwoche "Toleranz und Verantwortung" war auch aus Sicht der Teilnehmenden ein Erfolg sowohl als thematische Anregung für Schülerinnen und Schüler, als auch eine didaktische Bereicherung mit innovativen Ideen für die Lehrkräfte. Carolina Kohler, Lehrkraft in Argentinien, fasst zusammen: "Am Ende der Woche kannte ich schon viele Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich gern in Kontakt bleiben will. Ich hoffe, daraus entsteht ein neues Netzwerk." Und Emily Schnettler, Schülerin aus Chile stellt fest: "Wir werden immer in einer Gesellschaft leben. Für mich sind diese Themen grundlegend, damit wir als Schülerinnen und Schüler für unsere Zukunft als Erwachsene bereit sind."

Hier können Sie sich noch die Auftaktveranstaltung zur Themenwoche und die Preisverleihung des Wettbewerbs "Erinnern für die Gegenwart" anschauen.

Seitenfunktionen

Stand 16.03.2021