Erinnern für die Gegenwart: Erfolgreiche Filmpremiere in Tirana
Im Rahmen ihres Projekts beschäftigten sich 30 Schülerinnen und Schüler der deutsch-albanischen Abteilung am Sami Frasheri Gymnasium unter Anleitung des Drehbuchautors und Medienpädagogen Alexander Pozza mit dem kommunistischen Alltag an ihrer Schule. Nach langer Arbeit feierte der Film nun im Oktober 2021 endlich seine Premiere. Botschafter Peter Zingraf hatte es sich nicht nehmen lassen, zu diesem Anlass in seine Residenz einzuladen und die rege Diskussion im Anschluss des Filmes gemeinsam mit Jonila Godole, Direktorin des Institute for democracy, media and culture, zu leiten.
Jonila Godole hob die Bedeutung einer solchen Veranstaltung für die Aufarbeitung der Vergangenheit hervor, denn noch heute lasse sich die albanische Gesellschaft in Kommunisten und Antikommunisten einteilen. Der Botschafter beglückwünschte das Projekt dazu, behutsam vorgegangen zu sein und sich auf die Sicht der Schülerinnen und Schüler zu konzentrieren. Die deutsche Seite könne die albanische Gesellschaft auf diesem Weg nur unterstützen, gehen müsse sie diesen alleine. "Ich habe vorher noch nie mit meinen Eltern über die kommunistische Zeit gesprochen und verstehe jetzt viel besser, was sie erlebt haben",
so die Hauptdarstellerin Bora Toska (12. Klasse, deutsch-albanische Abteilung des Sami Frasheri Gymnasiums). Sehr stolz waren auch die beiden Direktorinnen Majlinda Ziu (albanische Schulleitung) und Jutta Sieberz-Pozza (Leiterin der deutsch-albanischen Abteilung), dass das Projekt trotz Erdbeben, Schulabriss und Pandemie so erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Hier können Sie sich den Film anschauen.
Eindrücke der verschiedenen Projektarbeiten finden Sie auf dem YouTube-Kanal der ZfA unter folgender Playlist.
Quelle: Jutta Sieberz-Pozza, Fachschaftsberaterin der ZfA und Leiterin der Deutsch-Albanischen Abteilung am Sami-Frasheri-Gymnasium
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Wettbewerbs "Erinnern für die Gegenwart". Deutsche Auslandsschulen und Deutsch-Profil-Schulen setzten sich mit ihrer Schulgeschichte und dem historischen Umfeld der Schule auseinander. Wie verhielt man sich gegenüber Kolonialismus, Nationalsozialismus, Diktatur oder Menschenfeindlichkeit? Ziel war, Erinnerungskultur, Toleranz und Demokratieverständnis zu stärken und auch auf heutige Formen der Diskriminierung aufmerksam zu machen. Schülerinnen und Schüler waren an der Projektentwicklung zentral beteiligt.
"Erinnern für die Gegenwart" war eine Initiative des damaligen Bundesaußenministers Heiko Maas und wurde umgesetzt von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ).
Seitenfunktionen
Stand 09.12.2021