Schülerin Deutscher Auslandsschule in Chile nahm an Klimagipfel teil
Die Deutsche Schule Sankt Thomas verpflichtet sich der Umweltbildung und erhielt dafür bereits das chilenische Exzellenzsiegel für umweltbewusste Schulen. Die aus Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften sowie weiteren Mitgliedern der Schulgemeinschaft bestehende Umweltgruppe arbeitet jedes Jahr ein Programm aus, das beispielsweise Expertenvorträge, Projekte und Workshops vorsieht. Ebenso koordiniert die Umweltgruppe die Wahl von Umweltbeauftragten für jede Klasse.
Manuela Núñez war jahrelang Teil der Umweltgruppe. Ihr Engagement konnte sie auch durch ihre Mitarbeit beim chilenischen Kollektiv junger Frauen namens "tremendas" ("die Gewaltigen"), das sich für soziale Belange, Gleichberechtigung und Umweltaktivismus auf Grundlage der 17 Entwicklungsziele der UNO einsetzt, unter Beweis stellen. Die chilenische Regierung lud die "tremendas" ein, als Vertreterinnen Chiles am Umweltgipfel teilzunehmen.
Erwartung vs. Realität
Sie habe hohe Erwartungen an den Klimagipfel gehabt, die jedoch nicht erfüllt wurden, sagt Manuela, denn alles sei unkonkret, sehr erwachsenenzentriert gewesen und sie habe nach dem davor veröffentlichten Bericht des Weltklimarates IPCC eine andere Dringlichkeit erwartet. Die mangelnde Konkretheit bei den Plänen der Regierung habe sie enttäuscht. Positiv sei für sie das Kennenlernen von Aktivistinnen und Aktivisten, Ministerinnen und Ministern, Fachleuten und Politikerinnen und Politikern gewesen, denn Networking sei unerlässlich bei einem so übergreifenden Thema wie dem Klimaschutz. Sie habe persönlich sehr davon profitiert, neue Bekanntschaften zu schließen und ihr Wissen zu erweitern.
Erlebnisse auf dem COP 26
Während des Klimagipfels hat die Schülerin an einer Vielzahl von Veranstaltungen wie öffentlichen Erklärungen von Regierungen teilgenommen, die die Umweltpolitik der kommenden zehn Jahre vorstellten. Einige Länder hätten ihre Frist sogar bis 2070 verlängert, erzählt sie.
Außerdem habe sie Pavillons besucht, um sich über Projekte und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Desweiteren habe sie an Demos, Interventionen, Präsentationen, Umweltfesten und einem Treffen zwischen Umweltministern und Verhandlungsführern, dem High-Level-Champion Gonzalo Muñoz und der chilenischen Delegation teilgenommen.
Manuela stellte das Projekt der Klimaakademie der "tremendas" am Infostand vor. Diese basiere auf der Prämisse, dass die Bildung von Mädchen eine Lösung zur Klimakrise sei. Auch habe sie an einer Intervention mitgewirkt, bei der die Realität von chilenischen Mädchen gezeigt wurde, die in unmittelbarer Nähe von Schlachthöfen leben.
Auch in Zukunft engagiert
Nach dem COP 26 ist die junge Umweltaktivistin überzeugter denn je, dass sich Jugendliche weiterhin mehr engagieren müssen. Ohne ihren Druck stünde es noch schlimmer, fügt sie hinzu. An der Deutschen Schule Sankt Thomas Morus hielt sie daher einen Vortrag über ihre Erfahrungen beim Klimagipfel und ihre Arbeit in Chile. Nahtlos arbeitet sie weiter bei dem Kollektiv der "tremendas", das gerade die verfassungsgebende Versammlung im Bereich Umwelt berät. Außerdem bereiten sie ein wichtiges regionales Umwelttreffen für 2022 vor. Manuela hat auch begonnen, Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen, um das Bewusstsein zu schärfen und über Projekte zum Klimaschutz zu informieren. "Wir wünschen Manuela weiterhin viel Erfolg und danken ihr für ihr Engagement!",
heißt es seitens der Schule.
Quelle: Christiane Barnahazi, AQM- Beauftragte und Studienberaterin
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Stand 20.01.2022