Schule als Schutzraum und Ort der Vielfalt: Auftakt der Seminarreihe für Deutsche Auslandsschulen

In diesem Jahr begleitet die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) die Deutschen Schulen im Ausland bei der Entwicklung von Schutzkonzepten für Diversität, gegen Diskriminierung und sexualisierte Gewalt. Am 22. Februar fanden die ersten beiden Online-Workshops mit reger Teilnahme statt. Monatlich folgen weitere Schwerpunkte.

Wie sieht gelebte Vielfalt in der Schule aus? Gibt es an unserer Schule Diskriminierung oder Opfer sexualisierter Gewalt? Die statistische Antwort aus Deutschland lautet leider: wahrscheinlich schon. In Zeiten hoher Belastung, etwa durch die Pandemie, berichten etliche Schulen zudem von verstärkten psychischen Problemen unter Schülerinnen und Schülern.

Schule hat als pädagogische Institution auch den Auftrag das Kindeswohl zu schützen. Daher hat die ZfA in diesem Jahr das Projekt "Schule als Schutzraum und Ort der Vielfalt" gestartet. Die Deutschen Schulen im Ausland sind aufgerufen, eigene Schutzkonzepte zur Prävention und Intervention gegen alle Formen der Diskriminierung und sexualisierten Gewalt zu entwickeln beziehungsweise bestehende Konzepte zu überprüfen.

Klare, vielleicht auch neue Strukturen schaffen

Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und alle anderen Menschen im Bezugsraum der Schule sollten eindeutig handlungsfähig sein, wenn es darum geht Diskriminierung und sexualisierte Gewalt zu bekämpfen. Diversität in allen Bereichen soll etabliert werden. Dafür muss die Schulgemeinschaft sich mit den Themen auseinandersetzen, diese ernst nehmen, Hinweisen nachgehen und klare, vielleicht auch neue Strukturen schaffen.

Das geht nicht von heute auf morgen. Es ist ein längerer Prozess der Schulentwicklung, an dem möglichst viele verschiedene Personengruppen und Perspektiven beteiligt sein sollten. Die ZfA begleitet und unterstützt die Schulen dabei. Am 22. Februar fanden die ersten beiden Auftakt-Workshops online statt. Die sehr rege Beteiligung nahezu aller angesprochenen Schulen zeigte, wie wichtig die Schulen das Thema nehmen. In einem interaktiven Vortrag machte die Referentin Nikola Poitzmann die Teilnehmenden auf bestehende Elemente und Potentiale aufmerksam, auf die sie an ihrer Schule aufbauen können. Einige Schulen sind bereits Vorreiter in Sachen Schutzkonzept, an anderen beginnt gerade erst der Entwicklungsprozess, wie sich im Austausch herausstellte.

Das ganze Jahr über werden monatlich weitere Online-Veranstaltungen zum Prozess und zu Schwerpunktthemen wie Diversität in Unterrichtsmaterialien, Rassismus, Antisemitismus oder psychische Gesundheit angeboten. Zusätzlich unterstützt die ZfA die Schulen mit  Leitfäden,  Vernetzungsmöglichkeiten und einer fortlaufenden Beratung durch Expertinnen und Experten. Das Projekt findet statt im Rahmen des ZfA-Programms "Toleranz und Verantwortung".

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Stand 07.03.2022