Weltpolitik proben und gemeinsam Lösungen finden
19. September in Kairo: Versammelt sind Delegierte von fünf Kontinenten, das Presseteam steht bereit, die Generalsekretärin tritt ans Rednerpult und eröffnet die Weltklimakonferenz. September in Kairo? War die Conference of Parties der Vereinten Nationen, kurz COP 27, nicht für November in Scharm El-Scheich geplant? Doch hier haben sich keine Politiker, sondern Schülerinnen und Schüler von fünf Deutschen Auslandsschulen in Ägypten versammelt, die mit dieser Model COP 27 die UN-Klimaversammlung vorwegnehmen.
Gemeinsam für eine gerechte, ambitionierte Umsetzung JETZT!
So lautet nicht nur das Thema der geplanten Klimakonferenz COP 27, sondern auch der Simulation des Klimagipfels an den Deutschen Auslandsschulen in Ägypten. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich mit den Positionen elf verschiedener Staaten zu Wasserknappheit als Folge des Klimawandels, der Beeinflussung des Klimas durch fossile Brennstoffe und anderen Fragen wie die Auswirkungen des Klimawandels auf Frauen. Über Monate hinweg bereiteten sich die Delegierten auf ihre Stellungnahmen vor.
Das Projekt Model COP 27 wurde auf Initiative der Deutschen Botschaft in Kairo von den Lehrerinnen Urte Mein und Suzanne George der Deutschen Evangelischen Oberschule in Kairo organisiert. Vom 19. bis 21. September 2022 fand die dreitägige Simulation der Umweltversammlung als Abschlussveranstaltung des Projekts statt.
Im Verlauf der Konferenz hatten die Teilnehmenden auch Gelegenheit, sich mit in Kairo tätigen Diplomaten verschiedener Botschaften auszutauschen. Der deutsche Botschafter in Kairo, Frank Hartmann, lobte das Engagement und die Kooperationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.
Die konkreten Ergebnisse der gemeinsamen Resolutionen beeindrucken
Zum erzielten Minimalkonsens gehören ein Leitsatz für eine Senkung der Emissionsgrenzen pro Land, die Stromgewinnung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien sowie der Einsatz von Forscherteams zur ständigen Überwachung von Zielen und Effekten auf den Klimawandel. Weiterhin beschlossen die Schüler-Delegierten verstärkte Bemühungen, ein weltweites Bewusstsein für den Klimawandel und seine Folgen zu schaffen, die Förderung von klimaneutralem Tourismus und deutliche Sanktionen bei Nicht-Einhaltung von Zielen. Weitere sehr konkrete Maßnahmen sind die Sammlung von Überschwemmungswasser, die Forschung zu Wasserstoff, der Export von grüner Energie und die Formulierung eines Back-up-Plans bei weltweiten Krisen wie der Corona-Pandemie.
Bleibt zu hoffen, dass die 33.000 Delegierten der Klimakonferenz in Sharm El Sheikh ähnlich gute Kompromisse erreichen, wie die Teilnehmenden der Model COP 27 sie als Lösungen für den Klimaschutz gefunden haben.
Sehen Sie hier einen Bericht der Tagesschau.
Zu Gast in Sharm el Scheich
Vier Schülerinnen und Schüler der Deutschen Evangelischen Oberschule Kairo durften beim Weltklimagipfel in Scharm el Scheich zu Gast sein. Dort konnten sie ihre eigenen Forderungen kommunizieren und verschiedene Gespräche führen. Die Teilnahme wurde durch die ZfA und die Botschaft in Kairo ermöglicht.
Sehen Sie hier einen Bericht im Morgenmagazin.
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Stand 02.11.2022