Finale "Jugend debattiert in Südamerika" 2021

Am sechsten  internationalen Finale "Jugend debattiert in Südamerika" nahmen 16 Schülerinnen und Schüler aus DSD-Schulen und Deutschen Auslandsschulen teil. Die Debattantinnen und Debattanten kamen aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Peru, sodass sich inzwischen fast der ganze Kontinent in diesem Wettbewerb misst.

"Jugend debattiert in Südamerika" wird von den Fachberaterinnen und Fachberatern für Deutsch der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA) in Kooperation mit der Gemeinnützigen Hertie Stiftung in den teilnehmenden Ländern und in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Schulen organisiert und durchgeführt. Der Wettbewerb ist Teil der Initiative "Jugend debattiert - weltweit", die in über 40 Ländern Deutschlernerinnen und Deutschlerner dazu animiert, im fairen Wettstreit auf Deutsch um die besten Argumente zu ringen.

Aufgrund des Live-Streamings auf dem YouTube-Kanal der ZfA konnten Schulen auf dem ganzen Kontinent ihren Landessiegerinnen und Landessiegern bei der Debatte zusehen und mitfiebern. Jedoch nicht nur Zuschauerinnen und Zuschauer waren aus der ganzen Welt live dabei. Auch Matthias Kiesler, Leiter des Referats 610 (Förderung von Deutsch als Fremdsprache, Partnerschulinitiative PASCH) im Auswärtigen Amt und Heike Toledo, Leiterin der ZfA, richteten Grußworte an die Debattantinnen und Debattanten.

Herr Kiesler betonte, "dass der Wettbewerb die Debatte als Medium demokratischer Auseinandersetzung stärkt und somit auch zivilgesellschaftliche Kompetenzen fördert." Abschließend erinnerte er daran, dass vor allem auch die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Debattantinnen und Debattanten dieses Niveau erreicht haben und dass sie gut auf diesen Wettbewerb vorbereitet wurden.

Dabei sein ist alles

Ebenfalls aus Berlin begrüßte ZfA-Leiterin Heike Toledo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und beglückwünschte sie dazu, schon erfolgreich die nationalen Finale bestanden zu haben. Sie betonte, dass auch hier das olympische Motto "Dabei sein ist alles" im Vordergrund stünde und bei einer Debatte immer alle dazugewännen. Als besonders bemerkenswert stellte sie heraus, dass die heutige Jugend weltweit politisch hoch interessiert sei, viel mehr als noch vor einigen Jahren. Dieser Wettbewerb könne einen kleinen Betrag zur internationalen Vernetzung leisten, da Corona gezeigt habe, dass die großen Probleme der Welt nur international gelöst werden können.

Die Debatten

Mit Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft debattierten die Teilnehmenden in der ersten Runde über ein in Südamerika sehr relevantes Thema: "Sollen die Preise für Fleisch deutlich erhöht werden?", denn in vielen Ländern Südamerikas ist ein gemeinsames Asado (Grillen) ohne Fleisch nicht denkbar. Anschließend wurde darüber debattiert, ob für die Nutzung sozialer Netzwerke eine Klarnamenpflicht eingeführt werden soll. Auch dieses Thema ist in Zeiten zunehmender Aggressivität und Bösartigkeit in vielen sozialen Netzwerken hochaktuell.

Am darauffolgenden Tag wurde um das Für und Wider der Frage "Sollen Entwicklungsländer Covid-Impfstoffe trotz Patentschutz kopieren dürfen?" gerungen. Nach dem Austausch überzeugender Argumente auf beiden Seiten ging Rafael Ens aus der Kolonie Neuland in Paraguay als der diesjährige Sieger hervor. Er wird Südamerika bei der ersten digitalen Weltdebatte Anfang Dezember mit den Siegerinnen und Siegern aus den Wettbewerben in Nordamerika, China und Mittel-, Ost- und Südostweuropa vertreten.

Den zweiten Platz erreichte Maite Pazmiño von der Deutschen Schule Guayaquil in Ecuador. Der dritte Platz ging an Josefa Maldonado, Colegio Santa Ursula, und der vierte Platz an Valeria Salas, Colegio Reina del Mundo. Beide kommen aus Peru.

Das Finale und zwei der acht Qualifikationsdebatten können auf dem YouTube-Kanal der Zentralstelle für Auslandsschulwesen nochmals angesehen werden.

Quelle: Christian Kölbl, Fachberater für Deutsch als Fremdsprache, Asunción, Paraguay

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Stand 19.11.2021