"Jugend debattiert": Erstes Finale in Nordamerika
Die Resonanz auf die Ankündigung, den Rhetorik-Wettbewerb in deutscher Sprache in Nordamerika durchzuführen, war enorm. 96 Schülerinnen und Schüler von dreißig Schulen aus allen Teilen der USA, Kanada und Mexico meldeten sich an, um in zehn Online-Workshops die Kunst des fairen Streitens zu erlernen und im Mai in zwei Wettbewerbsrunden gegeneinander anzutreten. Die besten sechzehn qualifizierten sich für das Nordamerika-Finale vom 2. bis 6. November in San Francisco.
Die Freude war riesig, als sich die sechzehn Finalistinnen und Finalisten im November in San Francisco zum ersten Mal persönlich trafen, zum einzigem Finale, das in diesem Jahr tatsächlich in Präsenz stattgefunden hat!
In einem zweitägigen Training wiederholten und vertieften die Jugendlichen, was sie in der Online-Phase gelernt hatten. Daneben war Zeit für ein Picknick an der Bucht von San Francisco, eine Tour zur Golden-Gate-Bridge und für eine Fahrt mit der berühmten Cable Car.
Vier Talente für die Endrunde
Die Vorrunden fanden an der East Bay German International School statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer debattierten über die Fragen, ob Fleischwaren mit Schockfotos versehen und ob Siedlungen in Waldbrandgebieten aufgegeben werden sollten. "Die sechzehn Jugendlichen legten sich ordentlich ins Zeug und redeten sich die Köpfe heiß, während im Wettkampfbüro fieberhaft gerechnet wurde: Denn am Ende mussten unter den sechzehn Talenten die vier Finalistinnen und Finalisten ermittelt werden",
berichtete der ZfA-Fachberater in San Francisco, Ingo Matthias. Diese Vier bereiteten sich dann auf ihren großen Auftritt im Generalkonsulat vor .
Nach der Begrüßung des Deutschen Generalkonsuls aus San Francisco, Oliver Schramm, ging es los: "Soll der Patentschutz für COVID-Impfstoffe aufgehoben werden?" Diese Debatte war von großer Sachkenntnis und Gesprächsfähigkeit geprägt und stand einer Finaldebatte in Deutschland auch sprachlich in Nichts nach.
Am Ende überzeugte der siebzehnjährige Alexander Krull von der German School of the East Bay in Oakland/Kalifornien die Jurys mit seinem Detailwissen und seinen messerscharfen Analysen am meisten. Auf dem zweiten Platz landete Mary Blackstock von der Deutschen Schule Charlotte in North Carolina, gefolgt von Elliot Atherton (British International School of Houston) und Jia Ding (DSB Bloomfield (Michigan).
"Eine der besten Erfahrungen meines Lebens"
Der Juryvorsitzende Ansgar Kemmann sagte, es sei ein Fotofinish gewesen, aber am Ende müsse es einen Sieger geben. Alex ist überglücklich über seinen Erfolg: "Jugend debattiert war eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe tolle Leute und neue Freunde kennengelernt. Die Debatten waren sehr spannend und ich konnte natürlich mein Deutsch verbessern."
Alexander darf am 2. Dezember an der Weltdebatte online teilnehmen. Dort trifft er auf die Sieger des Mittel- und Osteuropa-, des Südamerika- und des China-Finales.
Im Juni 2022 begegnen sich die vier Finalisten und Finalistinnen in Berlin, denn sie sind zum bundesdeutschen Finale nach Berlin eingeladen.
Alexander wird für immer der erste Sieger des Nordamerika-Finales sein. Aber ihm werden hoffentlich noch viele Finalistinnen und Finalisten folgen - die Planungen für das nächste Jahr haben schon begonnen.
Einen Eindruck der Debatte erhalten Sie hier.
Quelle: Ingo Matthias, FB San Francisco
"Jugend debattiert" ist ein Wettbewerb, an dem sich alle Deutschen Auslandsschulen, Deutsch-Profil-Schulen und DSD-Schulen beteiligen können. Mittlerweile findet der Wettbewerb in rund 25 Ländern in Europa, Asien und Amerika in Kooperation mit der Hertie-Stiftung und weiteren regionalen Partnern statt.
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Stand 23.11.2021