Landesfinale der Lesefüchse 2022 in Lovech
Für die Jury waren eingeladen Rosalin Schmiech von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Sybille Schabanska, ZfA-Fachberaterin für Deutsch in Varna, und Mariela Aleksieva aus Plovdiv, die Zweitplatzierte des Landesfinales 2021. Bernd Buchholz, ZfA-Fachberater für Deutsch in Sofia, Petra Pompoes, Fachschaftsleiterin in Lovech, und Radoslav Hitov, Schulleiter des Fremdsprachengymnasiums in Lovech, zeichneten sich verantwortlich für die Organisation der drei Wettbewerbstage. Die Moderation übernahmen die Kulturweitfreiwilligen Friedrich Weiß aus Sliven und Lena Wagner aus Sofia.
Den Auftakt des Finales machte am 9. Mai ein Stadtrundgang mit anschließendem Kinobesuch. Der bulgarische Film "Petya, meine Petya" stand auf dem Programm und sorgte gleich im Anschluss für lebhafte Diskussionen, da er von einem Mädchen erzählt, das Gedichte schrieb, etwas bewegen wollte in ihrer Schule und am Ende den Tod wählte. Dieser Film beruht auf der wahren Geschichte der Schülerin Petya Dubarova.
Am 10. Mai fanden zwei Halbfinale statt und am 11. Mai das Finale. Es wurde diskutiert und debattiert über die Figuren in den Romanen "Side Effect" von Lucas Erler, "Es war die Nachtigall" von Katrin Bongard und "Wenn wir nach den Sternen greifen" von Kathleen Weise. Es ging um die Ambitionen und Ziele der einzelnen Romanfiguren, um gesellschaftlich relevante Themen, die angesprochen werden, um positive und negative Helden, die Frage, ob man Risiken eingehen soll, um seine Ziele zu verwirklichen, und ob man die Karriere vor die Familie stellen darf. Die Hauptfigur im Film "Petya, meine Petya" geht diese Risiken ein und zahlt einen hohen Preis.
Harmonische, respektvolle und gehaltvolle Diskussionen
Die Schülerinnen und Schüler urteilten sehr reflektiert und selbstbewusst, wie relevant welche Schritte sind, die man gehen muss, um seine Ziele zu erreichen. Abschließend, im Finale, befragt nach einem bulgarischen Jugendroman, den sie schreiben würden, nannten sie Themen wie Umweltschutz, Vegetarismus, Drogen und die Rolle des Vertrauens im Umgang miteinander.
Beeindruckend für die Jury und die Zuschauenden war es, wie harmonisch, respektvoll und gehaltvoll miteinander diskutiert wurde. Die Grundlage dafür war bestimmt auch die gelungene Moderation der Kulturweitfreiwilligen.
Obwohl die Schülerinnen und Schüler erst seit knapp drei Jahren die deutsche Sprache erlernen, zeigten sie beeindruckende Sprachkenntnisse. Sie ließen einander ausreden, knüpften an Themen an, reflektierten und brachten neue interessante Argumente ein. Als Sieger im Finale gingen hervor: Aleksandar Stefanov aus der 73. Schule in Sofia und als Zweitplatzierter Edis Naim aus Kardzhali.
Quelle: Petra Pompoes, Fachschaftsberaterin in Lovech, Landeskoordinatorin Lesefüchse Bulgarien
Mit dem jährlich vom Auswärtigen Amt und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) ausgerichteten internationalen Lese- und Diskutierwettbewerbs "Lesefüchse International" soll Deutschlernenden in Mittel- und Osteuropa deutschsprachige Jugendliteratur nahegebracht werden. Schülerinnen und Schüler von 15 bis 18 Jahren lesen vier aktuelle deutsche Jugendbücher und erarbeiten die darin behandelten Themen. Auf der Bühne stellen sie ihre Favoriten vor und üben in einer moderierten Diskussion literarische Kritik.
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Stand 17.05.2022