Jugend debattiert, juriert, bildet fort und moderiert

32 Schülerinnen und Schüler aus Bulgarien und Rumänien trafen sich drei Tage an der DSD-Schule Friedrich-Schiller in Russe an der Donau für die Landesqualifikationen des Wettbewerbs Jugend debattiert. Ermittelt wurden die besten acht Debattantinnen und Debattanten, die im Mai das jeweilige Landesfinale bestreiten werden.

Schon seit drei Jahren kooperieren Rumänien und Bulgarien auf allen Ebenen des Wettbewerbs miteinander: Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, gemeinsame Durchführung von Online- und Präsenzveranstaltungen sowie eine gemeinsame inhaltliche und organisatorische Planung.

"Wir hatten uns gemeinsame Entwicklungsziele gesetzt. Wir wollten, dass sich die Methode von Jugend debattiert voll in den Deutschunterricht integriert und wir sind hier auf einem sehr guten Weg!", so ZfA-Fachberater für Deutsch Bernd Buchholz. Er weist zudem darauf hin, dass sich die Anzahl der teilnehmenden Schulen und somit der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in beiden Ländern enorm erhöht hat.

Alumni als Juroren beteiligt

Lisa Festring und Zhanina Peteva, die beiden Landeskoordinatorinnen des Wettbewerbs, nehmen die Alumni-Arbeit sehr ernst: "Aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler ist es uns wichtig, dass sie innerhalb des Wettbewerbs immer mehr Verantwortung übernehmen." Es gibt Informationsveranstaltungen für die Teilnehmenden in der ersten Phase der Vorbereitung, später noch eine Fortbildungsveranstaltung für die Schulsiegerinnen und -sieger und noch mehr: "Wir sind dem Wettbewerb sehr verbunden, weil es uns Spaß macht, in diesem Team zu arbeiten. Wir schätzen es sehr, dass wir gleichberechtigt mitarbeiten können."

Aleksandar Stefanov, Landessieger Bulgarien des vergangenen Jahres, freut sich auch immer auf die Treffen mit den anderen Alumni. "Wir sind schon eine tolle Truppe. Wir arbeiten konzentriert und haben aber auch immer Zeit, uns über andere Dinge auszutauschen" Karin Constantin, Alumna aus Brasov, ist bereits zum zweiten Mal als Jurorin mit dabei. Für Nora Georgieva aus Varna ist dies eine große Hilfe: "Wir übernehmen eine große Verantwortung, wenn wir in der Jury über die Gewinnerinnen und Gewinner entscheiden und da ist es gut, wenn auch erfahrene Mitschülerinnen und Mitschüler mit dabei sind." Denn es gilt die Regel, dass in der Jury immer nur ein "Erwachsener" ist – die anderen Jurorinnen und Juroren sind ausgebildete Alumni aus beiden Ländern.

Kooperation soll fortgesetzt und ausgebaut werden

Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler debattierten aber nicht nur, sie stimmten auch über die Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs Seitenweise ab. Die drei besten Gruppen Bulgariens präsentierten ihre Projekte, die glückliche Gewinnerin ist Tsvetelina Manova von der 73. Schule in Sofia. Sie wird im Oktober am internationalen Seitenweise-Treffen in Leipzig teilnehmen.

Norbert Beckmann-Dierkes, Direktor der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bulgarien, sprach mit allen Schülerinnen und Schülern über politische Partizipation und die anstehenden Europawahlen. Er war begeistert von den jungen Menschen und lud die Alumni aus Bulgarien und Rumänien zu einem internationalen Kongress Ende Mai in Burgas zum Thema Konnektivität ein. Auch das bulgarische Fernsehen war vor Ort und interviewte Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zum Thema Jugend debattiert und der Bedeutung des Wettbewerbs für den Spracherwerb und die Demokratieerziehung.

Nach zwei langen Tagen voller Debatten, Stadtrundgängen, Lachen, langen Vorbereitungen und vielen neuen Eindrücken fasst Daria Plecan aus Bukarest die Veranstaltung so zusammen: „Es ist großartig, dass wir auch mit den bulgarischen Schülerinnen und Schülern zusammen sein können. Wir lernen so viel voneinander und werden sicherlich noch weiterhin Kontakt haben.“ Jugend debattiert und Jugend trifft sich – die Kooperation soll nach diesen intensiven und erfolgreichen Tagen auch in der Zukunft fortgesetzt und ausgebaut werden.

Quelle: Landeskoordinatorinnen und -Koordinatoren Jugend debattiert in Rumänien und Bulgarien

Jugend debattiert ist ein internationaler Wettbewerb für Deutschlernende aus Sekundarschulen, der an zahlreichen von der ZfA betreuten Schulen weltweit durchgeführt wird. Das Projekt regt die Teilnehmenden zur argumentativen Auseinandersetzung in deutscher Sprache mit politisch und gesellschaftlich relevanten Themen an und leistet einen Beitrag zur Demokratiebildung. Jugend debattiert wird gemeinsam von der ZfA und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung durchgeführt.

Seitenfunktionen

Stand 29.04.2024