Wettbewerb Jugend debattiert in Italien: Lust auf Deutsch

"Soll Medienkompetenz als eigenständiges Fach in den Lehrplan aufgenommen werden?" lautete das Thema der Finaldebatte im Wettbewerb Jugend debattiert, über das die vier Finalistinnen und Finalisten am Educandato Statale SS. Annunziata Poggio Imperiale, einer Medici-Villa in Florenz stritten. Der Wettbewerb macht Lust auf Deutsch!

Der Wettbewerb Jugend debattiert hat sich in Italien etabliert und scheint immer mehr Lehrkräfte sowie Schüler und Schülerinnen in den DSD-Schulen zu begeistern. Das Landesfinale fand dieses Jahr an zwei DSD-Schulen in der Toskana statt, in Prato und Florenz. Gabriel Sparkes (Liceo A. Volta, Mailand) und Francseca Lazzarin (IIS Newton-Pertini, Camposampiero) überzeugten die Jury unter dem Vorsitz von Mariella Guarneri durch ihre sprachliche Leistung und ihr Debattiervermögen.

Debattenkultur wichtig für gesunde Demokratie

"Streiten wird oft als etwas Schlechtes gesehen, aber konstruktiv streiten zu können ist eine Kunst. Ein gutes Streitgespräch hilft, Probleme offenzulegen, etwas voneinander zu lernen", so Fabio Freud, stellvertretender Leiter der Kulturabteilung in der Botschaft in Rom, in seinem Grußwort. "Eine gute Debattenkultur ist enorm wichtig für eine gesunde, lebhafte Demokratie", denn viele Menschen würden nur innerhalb ihrer eigenen "Blasen" miteinander kommunizieren, auch gegen Andersdenkende hetzen, was sich auch auf Politik und Gesellschaft auswirke. "Wie groß das Interesse mittlerweile am Wettbewerb ist, zeigte sich daran, dass auch eine Schülergruppe mit ihrer Deutschlehrkraft aus Cento gekommen war und den Wettbewerb aufmerksam verfolgte", freut sich ZfA-Fachberaterin für Deutsch in Rom, Gabriele Volgnandt über den Zuspruch, den der Wettbewerb in Italien findet.

Die beiden Erstplatzierten, Gabriel Sparkes aus Mailand und Francesca Lazzarin aus Camposampiero, dürfen sich darauf freuen, vom 23. bis zum 28. September zum Europäischen Finale nach Berlin zu reisen. Die Plätze 3 und 4 belegten Sofia Cangiano aus Prato und Alessandro Resigotti aus Bergamo.

Jugend debattiert sehr wichtig

"Das Projekt Jugend debattiert ist sehr wichtig für mich", fasst Deutschlehrerin Marina Gambacciani aus Camposampiero zusammen: Zur Vorbereitung hatte die ganze Klasse an der Juroren-Schulung der Hertie-Stiftung, neben der ZfA Partner von Jugend debattiert in Europa, teilgenommen. Beim Wettbewerb in Italien arbeitet das dortige ZfA-Team eng mit den Deutschlehrkräften der italienischen DSD-Schulen sowie den Kulturweitfreiwilligen zusammen und bindet jedes Jahr JD-Siegerinnen und Sieger sowie Teilnehmende in die Jury ein. "Das Projekt Jugend debattiert hat uns näher zusammengebracht", sagt Deutschlehrerin Antonia Sala aus Bergamo und zeigte sich begeistert von der Atmosphäre an den beiden DSD-Schulen in Prato und Florenz. "Sie nahmen den Wettbewerb auch zum Anlass, die DSD II-Diplomverleihungen vorzunehmen, gemeinsam mit allen Beteiligten die traditionelle DSD-Torte anzuschneiden und stolz den Gästen die Säle und Sammlungen der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Medici-Villa zu zeigen", bilanziert die ZfA-Fachberaterin. Ganz klar: So macht Deutsch lernen noch mehr Spaß!

Quelle: Gabriele Volgnandt, ZfA-Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Rom

Jugend debattiert ist ein internationaler Wettbewerb für Deutschlernende aus Sekundarschulen, der an zahlreichen von der ZfA betreuten Schulen weltweit durchgeführt wird. Das Projekt regt die Teilnehmenden zur argumentativen Auseinandersetzung in deutscher Sprache mit politisch und gesellschaftlich relevanten Themen an und leistet einen Beitrag zur Demokratiebildung. Jugend debattiert wird in Europa gemeinsam von der ZfA und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung durchgeführt.

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Stand 02.07.2024